«Sidenplangg»: ein Hang hoch über dem Urner Schächental, Richtung Klausenpass, mit traumhaftem Bergpanorama. Doch Ruhe herrscht dort nicht. Im Gegenteil. Hier wird auf Hochtouren gearbeitet. Die «Sidenplangg» auf knapp 2000 Metern über Meer ist zurzeit eine der spektakulärsten Baustellen der Zentralschweiz. Hier wird, zwischen und unterhalb von bestehenden Lawinenverbauungen, auf elf Hektaren eine grosse Solaranlage gebaut.
So wird die Solaranlage gebaut
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Bild 1 von 5. Zwischen bestehenden Lawinenverbauungen entsteht die Solaranlage. Bildquelle: SRF / Markus Föhn.
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Bild 2 von 5. Über einem Verladeplatz im Hang steigt ein Helikopter in den Himmel. Mit dem Metallgestell werden Solarpanels transportiert. Bildquelle: SRF / Markus Föhn.
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Bild 3 von 5. Steiles, unwegsames Gelände machen die Arbeiten an der «Sidenplangg» schwierig. Bildquelle: SRF / Markus Föhn.
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Bild 4 von 5. Solarpanel um Solarpanel wird in den Hang gebaut. Bildquelle: SRF / Markus Föhn.
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Bild 5 von 5. Ein traumhaftes Panorama in den Urner Bergen. Die Hanglage sei ideal für eine Solaranlage. Bildquelle: SRF / Markus Föhn.
Über eine enge alte Strasse zu den Lawinenverbauungen können Lastwagen das Material transportieren – für die letzten Höhenmeter kommt dann ein Helikopter zum Einsatz.
Es ist ein schwieriges, steiles und steiniges Gelände.
Für die Menschen, die hier die Solaranlage installieren, ein Knochenjob. Wegen des unwegsamen Geländes und der Höhe. «Es ist ein schwieriges, steiles und steiniges Gelände. Auch die Wetterverhältnisse sind schwierig», sagt Polier Jvan Tresch. Die Arbeit lohne sich aber, ist Werner Jauch überzeugt. Er ist Geschäftsleiter des Energieunternehmens Energie Uri, das die Photovoltaik-Anlage baut.
Zeit im Nacken
Die «Sidenplangg» sei ideal, um vor allem im Winter Solarstrom zu produzieren – saubere Energie für über 2600 Haushalte lasse sich hier gewinnen: «Der Standort ist gut gelegen, er hat eine optimale Ausrichtung Richtung Süden, auch die Höhe stimmt. Und wir haben hier bereits Lawinenverbauungen. Das heisst, das Gelände hat schon technische Infrastrukturen vor Ort.»
Bereits früher habe sein Unternehmen deshalb den Hang für eine Solaranlage im Auge gehabt. Allerdings sei das Projekt in der Schublade gelandet. Erst als der Bund 2022 den «Solar-Express» lancierte, nahm Energie Uri die Planung wieder auf. Die finanzielle Unterstützung sei dabei entscheidend gewesen, sagt Werner Jauch: Von den Investitionskosten von 40 Millionen Franken übernimmt der Bund rund 22 Millionen. «Ohne die Fördermittel wäre die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben».
Doch da liegt auch der Haken: Auch wenn die Anlage erst 2029 fertig wird – damit die Bundesgelder sicher fliessen, sollen bis Ende 2025 die ersten zehn Prozent ihrer Stromleistung ans Netz.
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Ein früher Wintereinbruch oder Lieferschwierigkeiten könnten die Arbeiten in Verzug bringen. «Die internationalen Lieferketten sind fragil geworden», sagt Werner Jauch. Die Solarpanels und die 17 Quadratmeter grossen Solartische seien alle da, kritischer sei die elektrotechnische Ausrüstung wie die Transformatoren oder die Schaltanlage.
Stand heute gehen wir davon aus, dass wir fertig werden.
Trotz der Unsicherheit – Werner Jauch bleibt zuversichtlich. Von Anfang an hätten alle Beteiligten, von der Behörde bis zu den Bauarbeitern, alles gegeben. «Stand heute gehen wir davon aus, dass wir fertig werden und die zehn Prozent in Betrieb gehen».