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Ausbau der Solarenergie wirft Fragen zur Stromverteilung auf
Aus Rendez-vous vom 16.04.2024. Bild: Keystone/ EVA MANHART
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Zunahme an Solaranlagen Der Solarboom fordert das Stromnetz stark

Der anhaltend starke Zubau an Solaranlagen stellt den Stromnetzbetreiber Swissgrid vor grosse Herausforderungen.

Die Schweiz eilt momentan von Rekord zu Rekord, jeden Monat werden mehr Solaranlagen installiert. Allein im vergangenen Jahr waren es neue Fotovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 1500 Megawatt – anderthalbmal so viel wie die Leistung des AKW Gösgen.

Und in den ersten drei Monaten dieses Jahres ging es in noch grösserem Tempo weiter: Bereits sind weitere Anlagen mit einer Leistung von gut 450 Megawatt geplant.

Unregelmässige Stromproduktion mit Sonne

Für Swissgrid wird der viele Sonnenstrom zunehmend zu einer Herausforderung. «Fotovoltaik-Anlagen produzieren den Strom nicht sehr stabil und regelmässig», sagt Geschäftsführer Yves Zumwald.

Wir brauchen Fortschritte bei der Sonnenschein-Prognose.
Autor: Yves Zumwald Geschäftsführer des Stromnetzbetreibers Swissgrid

«Deshalb brauchen wir Fortschritte bei der Prognose – damit wir die Menge des voraussichtlich produzierten Stroms besser abschätzen können.»

Solartechniker installieren eine Fotovoltaik-Anlage auf einem Dach.
Legende: Bei den Fotovoltaik-Anlagen wird zugebaut, was das Zeug hält. Das fordert auch Swissgrid und das Stromnetz überhaupt. Keystone/Christian Beutler

Konkret sollen neue Sensoren auf Strommasten und die Daten von den lokalen Stromversorgern mithelfen, die Prognosen für die Schweiz zu verbessern. Es geht um Informationen darüber, wann, wo und wie stark die Sonne scheint. Oder gar nicht.

Bereitgestellte Regelenergie optimieren

Das ist auch deshalb wichtig, weil Swissgrid rund um die Uhr dafür sorgen muss, dass es nicht zu viel oder zu wenig Strom im Netz hat. Dazu muss der Stromnetzbetreiber sogenannte Regelenergie bereithalten, um das Netz jederzeit und kurzfristig stabilisieren zu können.

Mit besseren Prognosen könne auch die Menge der bereitgestellten Regelenergie optimiert werden, so Zumwald. Denn schliesslich ist diese Regelenergie nicht gratis. Swissgrid muss sie einkaufen, und das kostet je nach Saison oder Tag unterschiedlich viel.

Erneuerung der Stromleitungen harzt

Die Zunahme des produzierten Solarstroms hat eine weitere Auswirkung für Swissgrid: Denn parallel zum Ausbau der Solaranlagen müssen nach und nach auch die Stromleitungen verstärkt werden, also dickere Kabel installiert werden.

Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem Strom-Erzeugungssystem und dem Strom-Transportsystem.
Autor: Yves Zumwald Geschäftsführer des Stromnetzbetreibers Swissgrid

Solche Verstärkungen am Netz müssen geplant, bewilligt und gebaut werden. Erfahrungsgemäss dauert es angesichts der langwierigen Verfahren je nach Leitung Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis sie dann effektiv in Betrieb sind.

Für Swissgrid-Chef Zumwald ist das viel zu lange. «Es gibt eine Diskrepanz zwischen dem Strom-Erzeugungssystem und dem Strom-Transportsystem.»

Der Bundesrat hat zwar vorgesehen, die ganzen Verfahren für die Netzverstärkung zu straffen, doch die Vorlage ist noch nicht fertig ausgearbeitet. Es wird also noch einige Jahre dauern, bis neue Stromnetze allenfalls rascher ausgebaut werden können.

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Rendez-vous, 16.4.2024, 12:30 Uhr;kobt

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