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Solarenergie aus dem Mittelland: Anlage auf 25 Hektaren geplant.
Aus Rendez-vous vom 13.01.2023. Bild: ZVG
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Solarstrom bei Flughafen Bern Grösste Freiflächen-Solaranlage soll schon 2026 ans Netz

Sonnenenergie aus dem Mittelland: Ein Solarpark auf dem Flughafen Bern soll Strom für 15'000 Haushalte produzieren. Erste Umweltschutzverbände beurteilen das Projekt positiv.

    Die Initianten von «BelpmoosSolar» haben Grosses vor. Sie planen die «grösste Freiflächen-Solaranlage der Schweiz». Nicht etwa in den Walliser oder Bündner Bergen, sondern im Mitelland. Dafür soll ein Drittel des Berner Flughafenareals mit Solarpanels ausgestattet werden, die dann fleissig Strom produzieren. Auf der geplanten Fläche von rund 25 Hektaren – das entspricht in etwa 35 Fussballfeldern – sind es bis zu 35 Gigawattstunden Strom pro Jahr.

«Auch das Mittelland ist für grosse Solarprojekte geeignet»

Die Machbarkeit des Projekts sei geprüft, betonen die Verantwortlichen vom Flughafen Bern AG und der BKW. Der Winterstromanteil belaufe sich auf rund 30 Prozent. «Das zeigt, auch im Mittelland gibt es geeignete Standorte für grosse Freiflächenanlagen, mit denen sich erhebliche Mengen Strom erzeugen lassen», sind sich Urs Ryf, Flughafen-Chef, und Margarita Aleksieva, Solarenergie-Verantwortliche bei der BKW, einig. Die Investitionskosten belaufen sich auf 30 Millionen Franken.

Visualisierung. Der Solarpark von von.
Legende: Die Freiflächen-Solaranlage soll auf einer Graspiste des Berner Flughafens in Belp installiert werden. Ein Drittel des Flughafengeländes werden verbaut. ZVG

Die Initianten betonen die Vorteile des Projekts: beispielsweise die Nähe zu den Bevölkerungszentren und dass für den Netzanschluss keine oberirdischen Leitungen nötig seien. Auch die Natur profitiere, ist Urs Ryf überzeugt: «Es entstehen neue Lebensräume, Schafe könnten zwischen den Panels weiden.»

Bern ist nicht der erste Flughafen, der sein Areal für die Gewinnung von Sonnenstrom nutzen will. So verfügt beispielsweise der Wiener Flughafen bereits über eine Freiflächenanlage mit ähnlichen Dimensionen.

Bereits 2026 ans Netz

Nachdem die Machbarkeit für «BelpmoosSolar» erstellt worden ist, beginnt nun die Projektierungs- und Bewilligungsphase. «Wir gehen davon aus, dass die Baubewilligung Ende 2025 vorliegt», sagt Margarita Aleksieva. Für den Bau des Solarparks rechnen die Verantwortlichen mit bis zu neun Monaten. «Wir wollen das Projekt so schnell wie möglich ans Netz bringen, unser Ziel ist 2026.»

Zuerst jedoch muss in den kommenden Monaten der Richtplan entsprechend angepasst werden. «Raumplanerisch lässt die Zone am Flughafen die Nutzung als Solarpark zu», sagt Flughafen-Chef Urs Ryf. Bei den Behörden komme das Projekt an. «Die Signale seitens Kanton, der Gemeinde Belp und der Stadt Bern sind positiv.»

WWF äussert sich positiv

Trotzdem rechnet der Flughafen-Chef mit Einsprachen. Diese könnten das Projekt ausbremsen. «Wir gehen davon aus, dass es Widerstand geben wird. Ich hoffe aber, dass wir die Bevölkerung überzeugen können, dass es solche Anlagen braucht.» Mit Umwelt- und Landschaftsschutzverbänden habe man bereits Kontakt aufgenommen. «Wir werden uns in den nächsten Wochen an einen Tisch setzen. Ich bin überzeugt, wir werden gemeinsam eine Lösung finden», so Urs Ryf.

Der WWF hat sich indes auf Twitter bereits zum Projekt geäussert. Man müsse die Umweltauswirkung noch im Detail prüfen. Aber das Vorhaben habe Potenzial: «Es zeigt, dass die Energiewende gelingt, ohne die letzten wilden Naturgebiete, die Biotope von nationaler Bedeutung zu verbauen.»

SRF 4 News, 13.01.2023, 11:00 Uhr;

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