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Neues Weltraumobservatorium Space Eye nimmt Betrieb auf
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 15.09.2023. Bild: Jake May/The Flint Journal via AP, File
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Space Eye Bern Das Tor zum Weltall: Grösstes Teleskop der Schweiz eingeweiht

In der Nähe von Bern wurde das Raumfahrtzentrum Space Eye eröffnet. Es will Wissen über Weltraum und Umwelt vermitteln – und möglichst viele Leute anlocken.

Er war selbst bereits im Weltall – viermal – als bisher einziger Schweizer. Nun blickt Claude Nicollier von der Erde aus ins All. Nicollier ist bei der Einweihung des laut Besitzerstiftung grössten Teleskops der Schweiz dabei. Es steht im neuen Space Eye Observatorium für Weltall und Umwelt in Niedermuhlern knapp 20 Kilometer von Bern entfernt.

Claude Nicollier bei Teleskop
Legende: Claude Nicollier bei der Einweihung des Teleskops des Space Eye – des Oberservatoriums für Weltraum und Umwelt in Uecht bei Niedermuhlern. KEYSTONE/Peter Klaunzer

«Der Ort ist ideal, um in Ruhe zu reflektieren, wie wir unsere Verantwortung zum Erhalt unseres wunderschönen Planeten und bisher einzigen Lebensraumes Erde wahrnehmen wollen», lässt sich Nicollier zitieren.

Mit dem neuen Observatorium der Sternwarte Uecht können keine hochaufgelösten Bilder des Weltalls gemacht werden wie mit den Weltraumteleskopen Hubble oder James-Webb. Darum gehe es aber gar nicht, so Nicollier. Es gehe darum, der Bevölkerung die Mysterien des Himmels zu vermitteln und die Notwendigkeit, diesen Planeten zu schützen.

Einweihung Teleskop
Legende: Claude Nicollier (links) macht ein Selfie mit Architekt Mario Botta (mitte) und Thomas Schildknecht, Vizepräsident der Stiftung. KEYSTONE/Peter Klaunzer

Einerseits arbeiten Forschende der Universität Bern im Observatorium, andererseits sollen Besuchende, Schulklassen oder Vereine Einblicke in die Forschung über das Weltall erhalten und die Veränderungen unseres Planeten erfahren.

Weltraum auch für Kinder

Um ins Weltall eintauchen zu können, muss man in den Untergrund – ins Untergeschoss des Observatoriums, das vom Schweizer Architekten Mario Botta entworfen wurde.

Sterne, Planeten. Galaxien. Im Planetarium zum Beispiel wird der Sternenhimmel gezeigt – Live-Bilder aus Teleskopen auf der ganzen Welt können zugeschaltet werden. Auf dem grossen Bildschirm kann man auch das sehen, was man mit dem Herzstück des neuen Observatoriums sehen kann: Bilder, die durch das neue Teleskop auf der Aussichtsterrasse gesehen werden.

Viel Werbung, viel Prominenz: Wozu?

Neben Projektbotschafter Nicollier und Architekt Botta engagieren sich auch weitere bekannte Persönlichkeiten für das Observatorium.

Mit dabei sind Thomas Zurbuchen, ehemaliger wissenschaftlicher Direktor der NASA zum Beispiel, oder alt Bundesrat Adolf Ogi. Sein «Freude herrscht, Monsieur Nicollier» wurde 1992 in einem öffentlichen Weltraumgespräch mit dem Astronauten bekannt.

Sowieso rührt das Observatorium mit der grossen Kelle an. Wieso? «Wir versuchen alles, dass es möglichst viele Leute reizt, hierher zu kommen», sagt der Vizepräsident der Stiftung Sternwarte Uecht, Thomas Schildknecht. Es brauche Publikum weit über die Region hinaus, um das Projekt zum Fliegen zu bringen.

Space Eye soll auch Social Media erobern

Pro Jahr sollen bis zu 30'000 Personen empfangen werden. Deshalb soll das Projekt auch auf den sozialen Medien bekannt werden: «Wir werden in den digitalen Medien versuchen, dies zu multiplizieren.»

Was der Weltraum mit der Umwelt zu tun hat

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Dass man den Weltraum und die Umwelt auf der Erde vereine, liege auf der Hand, meint auch Claude Nicollier. Als er zum ersten Mal mit einem Shuttle in den Weltraum flog, sei ihm aufgefallen, wie fragil die Erde da unten sei. Ein Blick von oben sei wichtig.

«Wir brauchen die Satelliten nicht nur, um mit dem Handy zu navigieren. Die wesentlichen Daten für die Klimamodelle kommen aus dem Weltraum», so Thomas Schildknecht. Deshalb wolle man aufzeigen, wie eng Satelliten mit der nachhaltigen Entwicklung auf der Erde zusammenhängen würden.

Aus dem Observatorium wurde deshalb ein Museum für Weltraum, ein Museum für Umwelt, ein Ort der Forschung, ein Ort für Forschende und Besuchende. Zu viele Dinge, die vereint werden? «Verzetteln wir uns? Machen wir zu viel?», diese Fragen würden sie sich stellen, räumt Schildknecht ein. «Wir arbeiten dauernd daran, dass wir fokussiert bleiben.» Was sie hier machen würden, sei halt ein Prototyp.

Das neue Space Eye hat 19 Millionen Franken gekostet – zu Beginn ging man noch von zwei Millionen für einen kleineren Neubau aus. Im Verlauf der Jahre wurden die Dimensionen jedoch immer grösser und das Projekt teurer. Die Stiftung rechnet damit, dass die neue Sternwarte Uecht pro Jahr eine halbe Million Franken Umsatz machen wird.

SRF1 Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 15.09.2023, 12:03 Uhr;

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