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SRG-Umfrage zur CS-Übernahme Das hält das Schweizer Stimmvolk von der Übernahme der CS

Die Mehrheit der Stimmberechtigten sind gemäss SRG-Umfrage wütend und nicht einverstanden, wie die CS-Übernahme ablief.

Letzten Sonntag schritten die Bundesbehörden gemeinsam mit den Spitzen der beiden Grossbanken zur ausserordentlichen Medienkonferenz. Sie informierten die Schweiz und die ganze Welt: Die UBS übernimmt die angeschlagene Credit Suisse.

Das Ende der Credit Suisse war damit besiegelt, das Medienecho weltweit enorm. Aber was halten Schweizerinnen und Schweizer von dieser Zwangsheirat?

Wut und Verunsicherung

Sie sind mehrheitlich wütend und verunsichert: Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts GFS Bern im Auftrag der SRG.

Hinzu kommt, dass über die Hälfte der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nicht einverstanden sind, wie die UBS die CS mithilfe des Bundes übernommen hat. Vollständig hinter dem Entscheid steht fast niemand.

Dabei zeigt sich: Stimmberechtigte, die mit Parteien der politischen Pole sympathisieren (Grüne, SP, SVP), sind deutlich kritischer als dies in der politischen Mitte (GLP, FDP, Mitte) der Fall ist.

So sind beispielsweise ganze 62 Prozent der Anhängerinnen der Grünen mit der CS-Übernahme nicht einverstanden, eng darauffolgend die SVP-Anhänger.

Für GFS-Politologin Cloé Jans, die die Umfrageresultate in Bern vorgestellt hat, ist es nicht überraschend, dass die SVP und die Linken am wenigsten zufrieden sind. Im linken Lager habe man sich seit Jahren gegen die Auswüchse des Grosskapitals ausgesprochen. «Da sieht man sich von diesen neuen Turbulenzen bestätigt.»

Auch bei der SVP gebe es Leute, die gegenüber politischen und finanziellen Eliten insgesamt kritisch sind, ergänzt Jans. «Sie haben keinen Bezugspunkt zu den Managerinnen und Managern am Paradeplatz.»

UBS-Management glaubwürdiger als Bundesrat

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) geht aus der vergangenen Woche gemäss Umfrage als glaubwürdigste Akteurin hervor. Dies auch, weil Schweizer Bevölkerung traditionellerweise ein stark etabliertes Vertrauen in die SNB hat.

Im Gegensatz dazu ist das Vertrauen in die Schweizerische Finanzmarktaufsicht (Finma) deutlich tiefer. Zudem bemerkenswert: Das Management der UBS liegt auf dem zweiten Platz und erscheint damit glaubwürdiger als der Bundesrat.

Bei den Parteien wird die SP wird als die glaubwürdigste wahrgenommen. Weniger Vertrauen attestiert werden der SVP, den Grünliberalen und insbesondere der FDP, die sich allesamt die Vertretung wirtschaftlicher Interessen auf die Fahne schreiben.

Dazu Cloé Jans: «Der Grund für die hohe Glaubwürdigkeit der SP liegt darin, dass sie sich politisch schon lange gegen dieses sogenannte Abzockertum äussert.» Inwiefern sich diese Zahlen aber aufs Wahljahr auswirken, sei noch offen.

Verantwortliche zur Rechenschaft ziehen

Die meisten der befragten Stimmberechtigten sind der Meinung, dass die Verantwortlichen der CS jetzt zur Rechenschaft gezogen werden sollen (96 Prozent), und griffigere Massnahmen gegen die Abzockerei im Bankenwesen gebraucht werden (93 Prozent).

Dass diese weitgehenden Forderungen eine so deutliche Mehrheit finden, liege daran, dass diese die Wut des Schweizer Stimmvolks widerspiegeln, begründet Politologin Jans.

Verlust von Arbeitsplätzen befürchtet

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Und was folgt nun eigentlich auf den Knall im Bankensektor? Am ehesten sorgen sich die Stimmberechtigten der Schweiz um den Verlust von Arbeitsplätzen im grossen Stil (83 Prozent). Aber auch die Sorge um den Finanzplatz Schweiz beschäftigt eine Mehrheit (75 Prozent), genauso wie mögliche eine Rufschädigung der Schweizer Wirtschaft (73 Prozent).

Was die Politologin an dieser Umfrage am meisten überrascht hat, war, «wie unisono die Kritik ans Management und die Verantwortlichen dieser Krise gerichtet ist, und dass die SP als glaubwürdiger Akteur relativ breit wahrgenommen wird», so Jans.

Hier finden Sie die Umfrage zum Nachlesen

Datenerhebung und Stichprobengrösse

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Das BFS Bern befragte während drei Tagen (vom 21.03 bis 23.03.23) im Auftrag der SRG insgesamt 14'191 Stimmberechtigte in der ganzen Schweiz. Davon stammen 8973 aus der Deutschschweiz, 4361 aus der Romandie und 857 aus dem italienischsprachigen Teil. Um eine repräsentative Stichprobe zu erhalten, wurden die Umfragedaten beispielsweise nach Sprache, Alter und Parteibindung gewichtet. Der Stichprobenfehler der beträgt dabei ±4.4 Prozent.

Credit Suisse: Übernahme durch UBS

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Logos der Credit Suisse und der UBS prangen auf den Firmensitzen.
Legende: KEYSTONE/Michael Buholzer

Die Grossbank Credit Suisse wird durch die UBS übernommen. Die neusten Entwicklungen rund um die CS und die aktuelle Bankenkrise in der Schweiz sowie Reaktionen und Einschätzungen finden Sie hier.

SRF 4 News, 24.03.2023, 17:00 Uhr

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