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Städte im Vergleich Hier gibt es die günstigste Jahresparkkarte der Schweiz

In keiner anderen Schweizer Stadt bekommt man während 12 Monaten einen Parkplatz für weniger Geld als in Riehen BS.

Wer in der Stadt wohnt, hat oft keinen Parkplatz direkt vor der Tür oder in der Tiefgarage. Stattdessen kaufen viele eine Parkkarte für die blauen Zonen oder weiss markierten Parkplätze bei ihrer Gemeinde.

Je nachdem, wo man wohnt, muss man dafür aber tiefer oder weniger tief ins Portemonnaie greifen. Ein Vergleich der 40 grössten Städte zeigt: Die Preise variieren zwischen 8 und über 1000 Franken im Jahr.

Die Günstigsten: Grossstädte und die Romandie

In keiner anderen Schweizer Stadt kann man während zwölf Monaten einen Parkplatz für weniger bekommen als in Riehen BS. Gerade einmal 40 Franken muss man für eine Karte, die man für fünf Jahre bezieht, bezahlen. Macht acht Franken im Jahr.

Das sei eine bewusste Entscheidung gewesen, erklärt Gemeinderat Daniel Hettich. «Der Einwohnerort beschloss damals, dass es nur die Kosten zum Erstellen der Parkkarte sein sollen.»

Auch im benachbarten Basel ist der Preis mit 284 Franken relativ tief, genauso wie in den beiden anderen Deutschschweizer Grossstädten Zürich und Bern. Doch das könnte sich bald ändern: In Zürich will die Regierung die Kosten auf 540 Franken erhöhen; und auch in Bern halten nur noch zwei Beschwerden die beschlossene Erhöhung auf 492 Franken auf. Was ebenfalls auffällt: In der Westschweiz ist parkieren oft günstiger als in der Deutschschweiz.

Das Mittelfeld: Vorgabe des Preisüberwachers

Laut dem neuen Kostenmodell des Preisüberwachers sind Jahresabos von über 400 Franken für Dauerparkierer grundsätzlich zu hoch, egal ob diese Gebühren in einer Kleinstadt oder einer teuren und grossen Stadt wie Zürich erhoben werden. Und tatsächlich: Von den 40 grössten Schweizer Städten bewegen sich viele bei den Jahresparkkarten zwischen 320 und 400 Franken.

Preisüberwacher Meierhans legitimiert seine Berechnung auch mit dem Solidaritätsgedanken: «Reiche haben selber eine Garage oder einen Einstellhallenplatz. Inhaber von Anwohnerparkkarten sind meist Leute, die Schicht arbeiten oder in speziellen Berufen und ein kleineres Portemonnaie haben.»

Stéphanie Penher, Bereichsleiterin Verkehrspolitik und Kampagnen beim Verkehrsclub der Schweiz (VCS), ortet aber auch andere Bedürfnisse innerhalb der städtischen Bevölkerungen. «Die Abstimmung in der Stadt Bern diesen Sommer, wo zwei Drittel Ja gesagt haben zu höheren Parkkartenpreisen, zeigt, dass der öffentliche Raum anders genützt werden kann.»

Die Teuersten: Ausreisser bei den Grossstädten, teurer Zürichseeraum

In elf der grössten Schweizer Gemeinden kostet das Jahresabo aber deutlich mehr als vom Preisüberwacher vorgeschlagen – teilweise sogar doppelt so viel. Mit Lausanne, Winterthur und Luzern gehören auch drei grosse Städte dazu. Ganz zuoberst stehen aber zwei Kleinstädte aus dem Kanton Zürich – Wetzikon und Wädenswil – sowie das angrenzende Rapperswil-Jona. Um die 1000 Franken muss man dort pro Jahr für einen Parkplatz berappen.

Dass die bürgerlich dominierte Gemeinde Wetzikon die Kantonsnachbarn Zürich und Winterthur – in denen Parkplätze seit Jahren Streitthema sind – bei den Preisen so weit hinter sich lässt, überrascht. Doch wie Stadträtin Christine Walter Walder (Grüne Partei) gegenüber SRF erklärt, wurden die Preise mehrfach – zuletzt 2018 – vom Stadtparlament bestätigt. Sie fügt aber auch hinzu: «Wir werden jetzt, zusammen mit dem Preisüberwacher, über die Bücher gehen.»

Hinweis: Folgende Städte gehören ebenfalls zu den 40 grössten im Land, erteilen aber entweder keine Jahresparkkarten oder publizieren die Angaben diesbezüglich nicht: Bellinzona, Meyrin GE, Baar ZG, Horgen ZH.

HeuteMorgen, 05.09.2023, 06:00 Uhr

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