Planschen, Sportschwimmen, Entspannen – dort, wo einst Güterzüge Waren ins Basler Zollfreilager brachten, entsteht ein Naturbad. Im Sommer 2027 sollen bereits etwa 50'000 Menschen im «Gleispool» baden können.
«Wir verfolgen zwei Ziele», sagt Baschi Dürr, Leiter der Christoph Merian Stiftung (CMS), die den «Gleispool» bauen lässt. Der Stiftung gehört das Land, auf welchem das Naturbad entsteht. «Wir wollen den Immobilienbestand auf diesem wichtigen Gewerbe- und Wohnareal entwickeln. Und wir wollen der Region Wasserflächen bieten, denn davon hat es zu wenige.» Als ehemaliger Regierungsrat kennt Dürr die hitzigen Diskussionen um ein Bad mit einem 50-Meter-Schwimmbecken, welche in Basel seit Jahren geführt werden.
Der Pool wird 170 Meter lang und 5.2 Meter breit. 70 Meter sind für ein Freizeit- und Planschbecken sowie den Pflanzenteich vorgesehen. Das Sportbecken soll 100 Meter lang werden und zwei Sportbahnen bekommen. Die CMS gibt fast 9 Millionen Franken dafür aus.
Ein weiterer Teil der Kosten könnte aus einem Renaturierungs-Fonds des Bundes kommen, so Lukas Stadelmann. Er ist einer der Architekten von «Malheur & Fortuna», die das Bad entwickelten. «Wir bringen die Natur auf dieses Gelände zurück», erklärt er. «Weil es sich um ein Naturbad handelt, und weil wir das Areal um den Pool herum begrünen.»
Viel Geld koste der Betrieb des Pools ohnehin nicht: Das Wasser müsse man nur ein Mal pro Jahr wechseln. Weil es ein Naturbad sei, regle der Pool vieles alleine. Der Strom, der mit den Solarzellen auf der zum Bad gehörenden Buvette gewonnen werde, reiche vermutlich für den Betrieb von Bad und Buvette.
Vorher – Nachher
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Bild 1 von 2. So sieht das Gelände mit den Geleisen derzeit aus. Bildquelle: Malheur & Fortuna.
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Bild 2 von 2. So soll es ab Sommer 2027 aussehen. Dann soll der «Gleispool» eröffnet werden. Bildquelle: Malheur & Fortuna.
Die Naturbad-Idee sei an einem heissen Sommertag entstanden, erzählt Stadelmann. «Wir arbeiteten lange auf dem Dreispitzareal. Hier ist es heiss und wir haben gesehen, dass die Gleisanlage brach liegt.» Deswegen hätten sie die Idee des «Gleispools» entwickelt. Die Wiederverwendung sei dabei wichtig gewesen, ergänzt Baschi Dürr.
Frischwasser oder Regenwasser
Woher das Wasser kommt, ist noch nicht ganz sicher. Derzeit rechne man damit, dass man Frischwasser auf das Areal bringe, sagt Stadelmann. Das sei möglich, da man das Wasser nur einmal pro Jahr wechseln müsse. «Wir denken aber auch daran, dass man Regenwasser oder Wasser von den Dächern nehmen könnte.»
Der «Gleispool» ist der erste dieser Art. Nirgends in der Schweiz gibt es ein so langes Schwimmbecken. Erfahrungen mit einem Naturbad hat man in der Region Basel aber bereits. Seit 2014 gibt es in der Basler Landgemeinde Riehen ein Naturbad. Auch dort nutzt man kein Chlor. Das Bad ist bei vielen Gästen sehr beliebt und wird im Sommer rege genutzt.