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Stärkung der Schweizer Medien SRG und Verleger kündigen enge Kooperation an

  • Die SRG und Verlegerverband einigen sich erstmals auf gemeinsame Massnahmen für einen starken Medienplatz Schweiz.
  • Damit wollen private und öffentlich finanzierte Medien gemeinsam das Vertrauen der Bevölkerung und Politik stärken und die Medienvielfalt schützen.
  • Zudem wollen sie Anreize schaffen, dass Werbegelder in Schweizer Medien investiert werden.

«Wir stehen gegenüber den Menschen in der Schweiz gemeinsam in der Verantwortung. Ich freue mich sehr, ist es uns nun gelungen, eine Einigung zu erzielen, die den Medienplatz Schweiz und somit die Demokratie stärkt», sagt SRG-Generaldirektorin Susanne Wille.

Ich freue mich sehr, ist es uns nun gelungen, eine Einigung zu erzielen, die den Medienplatz Schweiz und somit die Demokratie stärkt.
Autor: Susanne Wille Generaldirektorin SRG

«Wenn öffentliche und private unabhängige Medien sich ergänzen, gewinnen am Ende die Bürgerinnen und Bürger», sagt Andrea Masüger, Präsident des Verlegerverbandes «Schweizer Medien» (VSM).

Konzentration auf das Kerngeschäft

Kern der Vereinbarung ist das Online-Angebot der SRG. Dieses ist für sie von existenzieller Bedeutung, denn nur so kann die SRG ihren Service-public-Auftrag auch in Zukunft wahrnehmen. Die SRG wird sich digital aber noch stärker auf ihr Kerngeschäft, Radio und TV, konzentrieren. Die SRG verzichtet zudem weiterhin auf Werbung im Online-Angebot.

Die SRG begrenzt Textbeiträge künftig auf 2400 Zeichen, Beiträge in Nachrichten und Sport werden mit passenden Audio- oder Video-Inhalten verknüpft. Interaktive Formate bleiben Ausnahmen, ebenso verzichtet die SRG auf textbasierte Liveticker bei exklusiv übertragenen Sportereignissen. Ergänzend wird die SRG, wo redaktionell sinnvoll, auf Beiträge privater Schweizer Medien verlinken und damit deren Reichweiten stärken.

Fokus auf Kooperation

Bei Sportübertragungen wird sich die SRG auf Inhalte konzentrieren, die von kommerziellen Anbietern nicht abgedeckt werden, und nimmt bei der Auswahl von Rechten verstärkt Rücksicht auf private Anbieter.

Die SRG und der Verlegerverband planen, ihre Zusammenarbeit gezielt auszubauen: So stellt die SRG täglich nutzbares Rohmaterial ohne Logos zur Verfügung und beteiligt sich an einer Replay-TV-Branchenlösung. Zudem investiert sie den Grossteil ihrer Online-Marketingmittel bei privaten Schweizer Medienhäusern und setzt damit ein wichtiges Zeichen zur Stärkung des Werbemarkts Schweiz.

VSM spricht sich gegen Halbierungsinitiative aus

Als Teil der Vereinbarung bekennt sich der VSM zur Gebührenfinanzierung der SRG und lehnt die Halbierungsinitiative ab. Die Initiative will dem Schweizer Mediensystem jährlich Hunderte von Millionen Franken entziehen.

In einem nächsten Schritt wird der Text der Vereinbarung dem Sekretariat der Wettbewerbskommission (Weko) zur kartellrechtlichen Prüfung vorgelegt, in Kraft tritt sie vorbehältlich einer Zustimmung. Die TX Group ist nicht Teil dieser Vereinbarung, beteiligt sich aber weiterhin an Gesprächen mit dem Ziel eines komplentären Mediensystems zwischen privaten und öffentlichen Anbietern.

Gemeinsamer Runder Tisch

Für die Weiterentwicklung der Massnahmen wird ein gemeinsamer Runder Tisch etabliert, an dem Vertreterinnen und Vertreter der SRG sowie der Verlegerverbände zweimal jährlich zusammenkommen. Dabei wird die Umsetzung überprüft, Erfahrungen werden ausgetauscht und Weiterentwicklungen angestossen – mit dem Ziel, die Medienversorgung der Bevölkerung auch künftig breit, verlässlich und vielfältig zu gestalten.

SRF 4 News, 15.05.2025, 10.30 Uhr ; 

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