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Start Skisaison Auf dem Titlis-Gletscher fehlt der Schnee

Auf dem Titlis startet die Wintersaison so spät wie nie zuvor. Auch im Engadin fehlt der Schnee.

Die ersten Schwünge im Schnee sind auf Gletscherpisten bereits im Herbst möglich. Im Obwaldner Skigebiet Engelberg-Titlis musste der Saisonstart dieses Jahr aber ein weiteres Mal nach hinten verschoben werden. Der Gletscherlift soll nun am 4. November in Betrieb gehen, so spät wie noch nie.

Eine Skipiste mit wenig Schnee, im Vordergrund sind Steine sichtbar.
Legende: Der Gletscherlift ist noch geschlossen: Auf dem Titlis fehlt der Schnee, um die Piste zu präparieren. (18.10.2023) SRF

Die ungewöhnlich milden Temperaturen der letzten Wochen waren schlecht für die Piste, sagt Urs Egli, Marketingleiter der Titlis-Bahnen: «Im Moment fehlen uns noch 80 bis 100 Zentimeter Naturschnee, damit wir den Skibetrieb aufnehmen können.»

Auch im Engadin fehlt der Schnee

In Graubünden ist es jeweils das Skigebiet Diavolezza im Engadin, welches die Pisten als erstes öffnet. Im Moment wird die Firnpiste von den Profis bereits genutzt: Athletinnen und Athleten von Swiss Ski trainieren dort seit letzter Woche. Der eigentliche Saisonstart des Wintersportgebiets musste aber auch um eine Woche verschoben werden.

Eine technische Beschneiung sei wegen der hohen Temperaturen bisher nicht möglich gewesen, heisst es auf Anfrage. Den künstlich erzeugten Schnee brauche es, damit die Piste breit genug und in der gewohnten Qualität für die Öffentlichkeit präpariert werden könne.

Goldener Herbst mit Rekorden und Sorgen

Box aufklappen Box zuklappen

Im September transportierten die Seilbahnen in der Schweiz 40 Prozent mehr Gäste als im selben Monat des Vorjahres. Auch im Fünfjahresschnitt legten die Zahlen zu.

Besonders profitiert haben die Bahnen in der Ostschweiz, dort hat sich die Zahl der Gäste im Vergleich zum September 2022 fast verdoppelt.

Sorgen bereitete den Bahnen jedoch der Fachkräftemangel in der Gastronomie. Man habe die Schichten in den Restaurants nur mit Mühe und Not besetzen können, heisst es etwa bei den Brunni-Bahnen in Engelberg (OW).

Schmelzen den Bergbahnen ohne den frühen Saisonstart die Einnahmen weg? Urs Egli von den Titlis-Bahnen verneint. In den ersten Herbstmonaten reisten jeweils nur ein paar hundert Schneesportbegeisterte an. Dass die Skisaison in den kommenden Jahrzehnten aber immer kürzer werden könnte, bereitet ihm Sorgen: «Auch für uns als mittelgrosses Gebiet ist das nicht gut.»

Schnee vom Schmelzen abhalten

Die Verantwortlichen auf dem Titlis versuchen, das wertvolle Weiss möglichst lange zu konservieren. Mittels sogenanntem «Snowfarming» wird der Schnee bereits Ende Winter zu meterhohen Haufen geformt und unter einer Isolierschicht für die nächste Saison aufbewahrt. Zudem wird der Gletscher während der Sommermonate mit einem Vlies vor dem Schmelzen geschützt.

Zwei Männer breiten eine weisse Plane über Schnee aus.
Legende: Der Gletscher auf dem Titlis wird seit mehreren Jahren im Sommer mit 6000 Quadratmeter Vlies abgedeckt. So soll das Eis geschützt werden. (31.05.2018) Keystone/Urs Flüeler

Solche Bemühungen lohnten sich vor allem für grosse Skigebiete, sagt die Tourismusexpertin Monika Bandi: «Es gibt aber mittlere Gebiete, wo die klimatologische Entwicklung und die stagnierende Nachfrage dazu führen, dass Kosten und Ertrag nicht mehr stimmen.» Das könne schliesslich dazu führen, dass sich auch diese vom Wintersport verabschieden müssen.

Schweiz aktuell, 18.10.2023, 19.00 Uhr ; 

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