Andrea Isenegger war bis vor einigen Wochen für Ärzte ohne Grenzen im Auslandseinsatz. Obwohl diese sich fast ausschliesslich durch Privatspenden finanzieren, spüren sie, dass die Arbeit schwieriger geworden ist.
«Vor allem Partnerorganisationen, die im HIV/Aids-Bereich arbeiten und in der Tuberkulose, müssen teilweise ganze Projekte oder einen Teil des Projektes streichen und das macht uns grosse Sorgen», sagt sie gegenüber SRF.
«Die Kriege haben nicht aufgehört»
Die Entwicklungsbehörde USAID wurde von der US-Regierung faktisch aufgelöst – laut eines Bundesrichters wohl verfassungswidrig. Doch die Kürzungen haben schon jetzt grosse Auswirkungen, sagt die Chefin der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Patricia Danzi. Denn der allergrösste Teil aller humanitären Gelder kommt bislang aus den USA.
«Die Kriege haben nicht aufgehört. Die Bedürfnisse sind eigentlich höher, als sie es noch vor zwei oder drei Jahren waren.» Darum müsse man priorisieren und das bedeute: harte Entscheidungen: «Ob man auch in diesem Teil des Landes humanitäre Hilfe verteilt, oder wo sie mit wie viel Geld am meisten Menschenleben retten können» erklärt Paricia Danzi.
Hilfsorganisationen treffen sich in Zürich
Die Lage in der humanitären Hilfe ist also angespannt. Das spürt man auch am «Young Humanitarian Summit», der dieses Wochenende in Zürich stattfindet. Dort treffen sich verschiedene Organisationen aus diesem Bereich am und diskutieren: wie weiter jetzt?
Die «Young Humanitarians» wollen auch in dieser herausfordernden Zeit über Lösungen sprechen. «Es gibt eine Ohnmacht von jungen Menschen, auf die wir hier reagieren wollen», erklärt eine der Organisatorinnen des Anlasses gegenüber SRF. Man wolle eine Gegenreaktion zeigen.«Wir finden, solche Sachen wie hier – einen humanitären Dialog – braucht es jetzt umso mehr.»