Der Atomausstieg in der Schweiz wird eine kostspielige Angelegenheit. 24,5 Milliarden Franken sollen die Gesamtkosten voraussichtlich betragen. So hat es das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) kürzlich verfügt. Das ist über eine Milliarde mehr als noch Ende des letzten Jahres angenommen.
Minderkosten nicht berücksichtigt
Eine schlechte Nachricht für die AKW-Betreiber. Um den Atomausstieg zu finanzieren, müssen sie jährlich Beiträge in einen Stilllegungs- und einen Entsorgungsfonds einzahlen. Als erstes geht nächstes Jahr das Berner AKW Mühleberg vom Netz. Suzanne Thoma, Chefin der Eigentümerin BKW, stört sich an den Risikomargen, die der Bund zusätzlich eingerechnet habe.
«Das Uvek ist sehr pessimistisch. Alle möglichen Mehrkosten werden eingerechnet, alle möglichen Minderkosten jedoch, werden nicht in die Berechnungen eingebaut.»
Das sieht das Bundesamt für Energie (BFE) anders und verweist auf ein Statement von Mitte April in der «Tagesschau». Die Überlegungen des Bundes seien keineswegs zu pessimistisch, man müsse sehr vorsichtig kalkulieren Es sei zudem zu früh, gewisse Faktoren bereits jetzt als kostenmindernd auszuweisen.