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Teurer Schweizer Pass Für Junge fast gratis: Steigen in Basel nun die Einbürgerungen?

Junge Menschen zahlen in Basel-Stadt für die Einbürgerung künftig nur noch den Bundesbeitrag von 100 Franken. Untersuchungen zeigen: Kosten spielen – gerade bei Jungen – eine wichtige Rolle, ob sie sich einbürgern lassen oder nicht.

Sie wohnen schon seit ihrer Geburt in der Schweiz, haben hier die Schule besucht und sprechen die Sprache: Ausländerinnen und Ausländer der zweiten oder sogar dritten Generation. Sie seien oft besonders motiviert, den Schweizer Pass zu machen – würden sich aber auch am stärksten vom Preis abschrecken lassen.

Grosse Preisunterschiede zwischen Kantonen und Städten

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Der Bund verrechnet eine Gebühr von 100 Franken für die ordentliche Einbürgerung einer Einzelperson. Dazu kommen Gebühren der Kantone und teilweise auch der Gemeinden. Die Spannweite ist gross, teilweise gibt es auch innerhalb eines Kantons grosse Unterschiede.

Besonders teuer wird es in der Gemeinde Schwyz, die für den Pass 2850 Franken verrechnet, dazu kommen Gebühren des Kantons und des Bundes.

Sehr günstig weg kommt man dafür in Kriens (LU), wo für Bund, Gemeinde und Kanton insgesamt 550 Franken anfallen.

Das ergab eine Befragung des BASS, Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien, im Auftrag des Staatssekretariats für Migration, die im Januar veröffentlicht wurde. «Bis zu 80 Prozent der zweiten oder dritten Generation wollen sich einbürgern lassen», sagt Lena Liechti, eine der Studienautorinnen.

Untersuchung zeigt: Hohe Kosten schrecken ab

Die Studie untersuchte, warum sich Ausländerinnen und Ausländer nicht einbürgern lassen. Die hohen Kosten seien bei mehr als der Hälfte der Befragten ein Grund, den Pass nicht zu beantragen.

Junge, die hier aufgewachsen sind, sind gut integriert und wollen nicht als Bittsteller auftreten.
Autor: Lena Liechti Studienautorin BASS

Bei jungen Menschen unter 25 sind es sogar bis zu 70 Prozent, die sich von den Kosten abschrecken lassen. «Viele Junge, die hier aufgewachsen sind, wollen nicht als Bittsteller auftreten. Sie wollen nicht beweisen müssen, dass sie den Schweizer Pass verdient haben», sagt Studienautorin Lena Liechti.

Schliesslich seien diese Menschen hier meist sehr gut integriert. Ein weiteres Hindernis ist das komplizierte Verfahren.

Basel-Stadt senkt Gebühren stark

Zumindest die Kosten sollen in Basel-Stadt künftig kein Grund mehr sein, sich nicht einbürgern zu lassen. Das hat der Basler Grosse Rat entschieden. Die kantonalen Gebühren für die Einbürgerung entfallen für alle. Unter 25-Jährige zahlen auch keine Gemeindegebühren mehr, nur noch den Bundesbeitrag über 100 Franken. Für Minderjährige fallen 50 Franken an.

Schiff auf dem Rhein in Basel nahe der Mittleren Brücke.
Legende: Wer in Basel aufgewachsen ist und sich einbürgern lassen will, kann das bald fast gratis tun. Unter 25-Jährige zahlen nur noch den Bundesbeitrag von 100 Franken. Reuters/Denis Balibouse

Für alle über 25 Jahren liegen die Kosten zwischen 800 und 1700 Franken, je nach Gemeinde. Wer Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen oder Prämienverbilligungen bezieht, bezahlt ebenfalls nur noch den Bundesbeitrag.

Wir fördern die politische Verantwortung.
Autor: Mahir Kabakci Grossrat SP

Die Senkung geht zurück auf einen Vorstoss von SP-Grossrat Mahir Kabakci. Er erhofft sich von der Senkung der Gebühren mehr politische Teilhabe: «So fördern wir politische Verantwortung», sagt Kabakci. Gerade für junge Menschen seien die Gebühren eine reale Hürde.

Bestimmt bald eine Minderheit über die Mehrheit?

In Basel-Stadt liegt der Anteil der Stimmberechtigten bei knapp über 50 Prozent. Fast die Hälfte der Wohnbevölkerung hat keinen Schweizer Pass, also auch keine politischen Rechte. Eine Gebührensenkung sei deshalb der richtige Weg, damit nicht in Zukunft eine Minderheit über die Mehrheit bestimme, argumentierten insbesondere linke Grossrätinnen und Grossräte in Basel.

Diese Einbürgerungen gibt es

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Ordentliche Einbürgerung

Für Ausländerinnen und Ausländer, die seit mindestens zehn Jahren in der Schweiz leben, eine Niederlassungsbewilligung C haben und sich in einer Landessprache verständigen können.

Erleichterte Einbürgerung

Für Ehegatten von Schweizer Bürgerinnen und Bürgern, die seit mindestens drei Jahren verheiratet und seit mindestens fünf Jahren in der Schweiz sind.

Wiedereinbürgerung

Für Schweizerinnen und Schweizer, die im Ausland leben oder geboren sind und das Bürgerrecht verloren haben (etwa weil sie Bürger eines anderen Landes wurden).

Die Stadt Zürich hat die Gebühren für unter 25-Jährige bereits vor zwei Jahren gestrichen. Erste Resultate würden zeigen, dass damit die Gesuche von Jungen deutlich gestiegen seien, auch wenn noch keine konkreten Zahlen vorliegen. «Es muss sich noch herumsprechen, dass eine Einbürgerung nicht einfach teuer ist», sagt Christina Stücheli von der Zürcher Stadtkanzlei.

Ob die Einbürgerungsgesuche nun auch im Kanton Basel-Stadt steigen, wird sich zeigen. Die Änderungen treten voraussichtlich im Verlauf des nächsten Jahres in Kraft. Die Verwaltung schätzt die Mehrkosten auf rund eine Million Franken.

Regionaljournal Basel Baselland, 10.12.2025, 17:30 Uhr ; 

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