Was ist passiert? Am Sonntag, 18. Februar, ist am Nachmittag in der Nähe des Flughafens Grenchen (SO) ein Kleinflugzeug abgestürzt. Der Pilot kam ums Leben. Die übrigen elf Insassen, allesamt Fallschirmspringer, konnten das Flugzeug verlassen und sicher am Boden landen. Im Einsatz standen mehrere Patrouillen der Kantonspolizei Solothurn, die Feuerwehr Grenchen, die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (Sust) und die Bundeskriminalpolizei. Was genau passiert ist, wird von der Sust untersucht.
Was ist bekannt und was nicht? Der Pilot war für die Schule für Fallschirmspringer Skydive Grenchen unterwegs. Das Flugzeug gehörte gemäss Recherchen von SRF der Schule selbst. Der Pilot hatte gemäss Flugschule jahrzehntelange Erfahrung. Laut Medienberichten war der Notruf «Mayday Mayday» via Funk das letzte Lebenszeichen des Piloten. Offenbar habe das Flugzeug auf gut 3000 Metern rasch an Höhe verloren, berichten Augenzeugen in diversen Medien. Unklar ist, ob die Fallschirmspringer regulär aus dem Flugzeug gesprungen sind. Auch nicht klar ist, ab wann das Flugzeug in Schwierigkeiten steckte.
Was sagt die Fallschirmspringer-Schule? Skydive Grenchen gibt keine Auskunft, weil die Untersuchungen der Bundesanwaltschaft und der Sust laufen. «Weshalb es zum Zwischenfall kam, ist Sache der laufenden Untersuchung der Polizei und der Untersuchungsbehörde», schreibt der Leiter der Flugschule auf Facebook. Auch die Kantonspolizei oder Staatsanwaltschaft dürfen aktuell keine Auskunft über den Fall geben.
Wie reagiert die Region? Der Stadtpräsident von Grenchen, François Scheidegger, ist «bestürzt über den tragischen Flugzeugabsturz». Die Betroffenheit über den Flugunfall des Transportflugzeugs des Vereins Skydive sei gross, «zumal es der zweite Flugzeugabsturz mit Todesfolge innerhalb eines halben Jahres ist.» Anlässlich der Sportlerehrung der Stadt und Region Grenchen vom 28. März 2024, bei welcher einige Fallschirmspringer von Skydive Grenchen für ihre sportlichen Leistungen geehrt werden, soll für den verunglückten Piloten eine Trauerminute abgehalten werden.
Was sagt der Aviatik-Experte? Hansjörg Bürgi, Chefredaktor des Schweizer Luftfahrtmagazins Skynews, sagt, der Unfall sei heftig gewesen, er sei betroffen. «Ich vermute, dass der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verloren hat. Es könnten technische Ursachen dahinter stecken. Er konnte ja noch einen Notruf absetzen und stürzte dann fast senkrecht zu Boden.» Der Flughafen Grenchen sei einer der meist frequentierten Flughäfen der Schweiz. «Fast die Hälfte der Bewegungen sind Schulungsbewegungen. Es hat zudem Business Aviation, Segelflieger und Fallschirmflieger. Das ist sehr komplex, aber auch sehr interessant», so Bürgi.