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«Traditioneller» Osterverkehr Urner Polizei: «Staumanagement am Gotthard funktioniert»

Maximal 13 statt 19 Kilometer Stau: Dieses Jahr war die Reise in den Süden etwas weniger verkehrsreich. Geholfen haben neue Massnahmen, aber auch das Wetter.

Über die Osterfeiertage ist der Stau vor dem Gotthard Strassentunnel seit Jahren ein gewohntes Bild. Im vergangenen Jahr hatten sich die Autos vor dem Nordportal auf einer Länge von 19 Kilometern eingereiht. In diesem Jahr betrug die Maximallänge am Karfreitag 13 Kilometer. Die Urner Kantonspolizei zeigt sich zufrieden – das neue Staumanagement habe sich bewährt.

Das Dosiersystem soll den Ausweichverkehr bei Stau verhindern. Die Nebenstrassen sollen frei bleiben. Das kommt nicht nur den Anwohnerinnen und Anwohnern entgegen, sondern ist auch wichtig für Blaulicht-Einsätze und Patrouillen.

Flüssiger Verkehr auf Kantonsstrasse

In diesem Jahr ist dies gut gelungen, wie Nick Pizzi, Chef der Urner Bereitschafts- und Verkehrspolizei sagt. «Die Kantonsstrasse war immer frei. Das war sehr wertvoll, weil wir dadurch die Einsatzmittel sehr schnell vor Ort bringen konnten, wenn sie benötigt wurden», erklärt Pizzi gegenüber SRF.

Das sind die neuen Massnahmen der Urner Polizei

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Die Kantonspolizei Uri hat neue Massnahmen eingeführt , um die Stausituation vor dem Gotthard-Nordportal zu verbessern und Ausweichverkehr zu reduzieren. Sie gelten seit dem 20. März und dauern bis zur Öffnung der Gotthardpassstrasse – voraussichtlich im Mai.

  • Die Einfahrten in Göschenen und Wassen in Fahrtrichtung Süden werden ab einer Staulänge von drei Kilometern geschlossen. Damit soll die Reise in Richtung Süden ab Amsteg nur noch über die Autobahn möglich sein.
  • Tritt dieses Szenario ein, so wird die Einfahrt Göschenen vier Mal pro Tag für jeweils 15 Minuten für Einheimische, Arbeiter und Feriengäste geöffnet: von 06.45 bis 7 Uhr, von 8.15 bis 8.30 Uhr, von 17.15 bis 17.30 Uhr und von 18.45 bis 19 Uhr.
  • Staut sich der Verkehr auf acht Kilometer, so wird die Geschwindigkeit auf der Autobahn zwischen Altdorf und Amsteg auf 80 km/h reduziert.
  • Zudem würden – wie in den vergangenen zwei Jahren – Ausfahrtsdosierungen in Erstfeld und Amsteg je nach Belastung der Kantonsstrasse vorgenommen, teilte die Urner Baudirektion mit.

Um den Ausweichverkehr auf der Kantonsstrasse ab Erstfeld zu reduzieren, werden die Autobahneinfahrten Wassen und Göschenen geschlossen – und zwar bereits ab einer Staulänge von drei Kilometern. «Wassen und Göschenen schliessen wir gleichzeitig bei drei Kilometern Stau. Früher war das bei vier Kilometern der Fall», so Pizzi. Diese Anpassung habe sich sehr gut bewährt. «Der Kilometer ist sehr schnell aufgefüllt. Das hilft uns, die Patrouille viel rascher freizubekommen.»

Öffnungsfenster bei Einfahrt Göschenen

Neu sind die Öffnungsfenster bei der Einfahrt Göschenen bei geschlossener Passstrasse. Um Einheimischen, Arbeitnehmenden und Touristen, die etwa in Göschenen Ferien gemacht haben, die Fahrt in Richtung Süden zu ermöglichen, wird in Göschenen die Einfahrt auf die A2 viermal für jeweils 15 Minuten geöffnet.

«Diese Öffnungsfenster wurden noch nicht stark genutzt und haben sich deshalb bewährt», meint Pizzi. Denn: Würde der Ausweichverkehr dieses Zeitfenster zu stark nutzen, könnte das wiederum zum Erliegen des Verkehrs beim Kreisel in Göschenen führen.

Hilfe schickt auch das Wetter

Zur Entlastung beigetragen hat dieses Jahr laut Pizzi aber auch ein früherer Ferienbeginn in Deutschland. Deshalb war es schon am 22. März vor dem Gotthard zu einem Stau von neun Kilometern Länge gekommen.

Oster-Rekordstau von 1998

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Der Stau am Gotthard über die Ostertage ist ein seit Jahren wiederkehrendes Ereignis. Den Rekord an Staulänge seit der Eröffnung des Gotthard-Tunnels im Jahr 1980 hält das Jahr 1998 . Damals führte ein Wintereinbruch an Ostern zu einem Stau mit einer Länge von 25 Kilometern . Auf dem zweiten Platz liegt der Karfreitag von 2022 mit einer Staulänge von 22 Kilometern . Das bedeutete eine Wartezeit von dreieinhalb Stunden.

Auch das schlechte Wetter vom Osterwochenende im Süden spielte eine Rolle. Während es im Norden über Ostern mild und meist trocken war, war es im Süden nass. Im Nordtessin fielen von Karfreitag bis Ostersonntag teilweise 140 Millimeter Regen. Laut SRF Meteo gab es in dieser Zeit an den Tessiner Messstationen nicht einen einzigen Sonnenstrahl.

Ob die Urner Polizei das bereits 2023 eingeführte und in diesem Jahr etwas angepasste Staumanagement im nächsten Jahr so beibehält, wird sich zeigen. Die Auswertung finde Ende Jahr durch das Staumanagement Uri statt. Festhalten kann Pizzi aber schon jetzt: «Die Massnahmen haben funktioniert.»

Tagesschau, 31.3.2024, 19:30 Uhr ; 

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