Zum Inhalt springen

Trendsportart Padel-Fieber in der Schweiz: Jetzt auch mit Leistungszentrum

Der Mix aus Tennis und Squash boomt. Nun eröffnet Swiss Tennis in Biberist SO ein Leistungszentrum für den Spitzensport.

Es vergeht derzeit kaum ein Monat, in dem nicht irgendwo in der Schweiz eine neue Padelhalle eröffnet wird. Die Sportart, die eine Mischung aus Tennis und Squash ist, boomt hierzulande. «Mittlerweile gibt es in der Schweiz mehr als 400 Plätze und 150 Padelclubs», sagt Matthieu Amgwerd, der beim Schweizer Tennisverband für Padel verantwortlich ist.

Was ist Padel?

Box aufklappen Box zuklappen
Person hält einen Padel-Schläger und Ball auf blauem Platz.
Legende: IMAGO / Funke Foto Services

Padel spielt man mit einem Schläger aus Kunststoff, der in seiner Form an einen Tennisschläger erinnert. Im Kunststoff sind Löcher. Der Griff ist kürzer als derjenige eines Tennisrackets.

Ein Padelfeld ist halb so gross wie ein Tennisplatz. Dafür können auch die Glas- und Gitterwände hinter und neben dem Spielfeld benutzt werden, ähnlich wie beim Squash.

Der Ball hat – im Vergleich zum Tennis – weniger Innendruck, weswegen er langsamer fliegt und weniger hoch aufspringt.

Padel wird nur im Doppel gespielt.

Den Sport gibt es eigentlich seit Mitte der 70er Jahre. Entstanden ist er in Mexiko und Spanien. «Die Entwicklung in der Schweiz war bis 2021 ziemlich langsam, in den letzten zwei, drei Jahren war aber ein Boom zu beobachten», sagt Matthieu Amgwerd.

Das Ziel: Training auf hohem Niveau

Diesem Hype will Swiss Tennis nun Rechnung tragen und eröffnet ein nationales Leistungszentrum. Das Ziel des Verbands ist es, einen Ort zu haben, wo die guten Spielerinnen und Spieler trainieren können. Zudem sollen dort Turniere stattfinden. Gebaut wird das Leistungszentrum in Biberist bei Solothurn.

Die Padelhalle in Biberist SO

«Wir haben unser nationales Leistungszentrum für Tennis in Biel. Die Idee ist, im Padel dasselbe wie im Tennis zu haben», sagt Matthieu Amgwerd von Swiss Tennis. Vielen ist Padel in der Schweiz nur als Breitensport ein Begriff. Es gibt aber internationale Turniere, Welt- und Europameisterschaften.

Es gebe zwar Schweizer Padelspielerinnen und -spieler, die internationale Turniere bestreiten. An der Weltspitze mischten sie jedoch noch nicht mit. «Wir wollen in Biberist Juniorinnen und Junioren fördern, damit diese in den nächsten Jahren mit den besten der Welt spielen können», betont Amgwerd.

Padel-Match mit vier Spielern auf blauem Platz.
Legende: Bei der Eröffnung der Padelhalle in Kriens verfolgen Zuschauerinnen und Zuschauer ein Spiel. ZVG/Padelta

Allerdings kann der Boom einer Trendsportart auch schnell wieder vorüber sein. Dann wäre der Aufbau eines Leistungszentrums vergebens gewesen. Amgwerd hält dies nicht für realistisch: «Es gibt in der Schweiz noch viel Platz für eine grosse Entwicklung des Sports.»

Kein günstiger Sport

Padel gilt als sozialer Sport, weil er zu viert gespielt wird. Dies kann allerdings auch ein Hindernis sein. Nicht alle, die gerne spielen möchten, haben drei Spielpartnerinnen oder -partner zur Verfügung. Ausserdem sind die Platzmieten nicht günstig. In Biberist kostet ein Platz pro Stunde beispielsweise 40 Franken und 68 Franken am Abend.

Padel boomt trotzdem, wohl auch, weil es einfacher zu lernen ist als Tennis. «Alle können Padel spielen und es hat Suchtpotential», ist Matthieu Amgwerd von Swiss Tennis überzeugt. Und er verweist auf Spanien, Italien oder Lateinamerika, wo Millionen von Spielerinnen und Spielern den Ball übers Netz spielen.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 13.8.25, 17:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel