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Krebspatienten fühlen sich benachteiligt
Aus HeuteMorgen vom 10.12.2021. Bild: Keystone-SDA
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Triage wegen Corona Diskussion um IPS-Betten wird hitziger

Krebsorganisationen fordern, dass der Impfstatuts im Spital eine Rolle spielt – für die Medizin-Ethikerin ist dies ein No-Go.

Die Krebsorganisationen in der Schweiz sind besorgt über die Triage-Richtlinien. Denn gemäss diesen erhalten jene Patientinnen die letzten Betten auf der Intensivstation, die kurzfristig die besten Überlebenschancen haben.

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Triage wegen Corona
Aus Tagesschau vom 10.12.2021.
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Das sei für die vielen Krebspatienten im Land nachteilig. «Die Krebspatienten sind alle sehr in Sorge», sagt Jakob Passweg, Präsident von Oncosuisse, dem Zusammenschluss der Krebsorganisationen. «Aus ihrer Sicht lautet die Botschaft, dass sie immer erst als Zweites kommen.»

Es kann den Druck auf die Impfwilligkeit erhöhen, wenn nicht garantiert ist, dass der ungeimpfte Jüngere in der Prioritätenliste zuoberst ist.
Autor: Jakob Passweg Präsident Oncosuisse

Oncosuisse fordert deshalb, dass der Covid-Impfstatus auch eine Rolle spielen muss. Wenn man den Ungeimpften sage, dass sie nach den anderen behandelt werden, könne man vielleicht die Impfquote erhöhen, hofft Passweg. «Sodass auch das mithelfen kann, den Druck auf die Impfwilligkeit zu erhöhen, indem eben nicht garantiert ist, dass der Jüngere, der sich nicht impfen lässt, in der Prioritätenliste zuoberst ist.»

Dass sich die Krebsorganisationen in die Diskussion über die Verteilung von IPS-Betten einbringen, begrüsst die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften SAMW. Sie ist für die Triage-Richtlinien verantwortlich.

Das Recht auf Behandlung kann man nicht dadurch verlieren, dass man sich nicht impft.
Autor: Sibylle Ackermann Medizin-Ethikerin

Doch die Forderung, den Impfstatus einzubeziehen, sei falsch. «Wir müssen das entschieden ablehnen», sagt Medizin-Ethikerin Sibylle Ackermann. «Das Recht auf Behandlung ist ein Grundrecht. Und dieses Recht auf medizinische Versorgung jedes leidenden Patienten kann man nicht verlieren oder verspielen durch ein riskantes Verhalten oder dadurch, dass man sich nicht impft.»

Keine Einteilung in «Gute» und «Schlechte»

Auch sei es falsch, die Ungeimpften weiter unter Druck zu setzen, um sie zum Impfen zu drängen, so Ackermann. Es bringe nichts, die Bevölkerung in gute und schlechte Menschen einzuteilen. «Damit kommen wir nicht weiter und überwinden diese Pandemie nicht. Es ist das Verhalten der Bevölkerung, die sich an die Massnahmen und Empfehlungen hält, die die Behörden auch immer wieder machen.»

Die Uneinigkeit zwischen den beiden Organisationen zeigt: Die Diskussion über die letzten IPS-Betten wird hitziger.

SRF 4 News, Heute Morgen, 10.12.2021, 06:00 Uhr

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