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Im Aargau wir die Fusion von Musikschulen gefördert
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 03.01.2023. Bild: KEYSTONE/Gaetan Bally
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Trotz weniger Schüler Im Aargau gibt es zu viele Musikschulen

Kein anderer Kanton hat so viele Musikschulen wie der Aargau. Fusionen sollen die Situation nun für alle verbessern.

Blockflöte war früher. Heute ist die Auswahl im Musikunterricht an den Schulen viel grösser: Klavier, Schlagzeug, Djembe oder Marimbafon sind nur einige der Instrumente, welche Kinder und Jugendliche erlernen können. Blockflöte wird aber weiterhin unterrichtet.

Die Musikausbildung ist den Schulen und Gemeinden wichtig. Fast 400 Musikschulen sind es im Land. Das zeigt eine Erhebung vom Verband der Schweizer Musikschulen für das Jahr 2020.

Spitzenreiter Aargau

Besonders viele Musikschulen gibt es im Aargau. Mit 71 liegt er im Kantonsvergleich an der Spitze. Zum Vergleich: Im Kanton Zürich gibt es 36 Musikschulen, in Luzern 38 oder in St. Gallen 31 Musikschulen.

Wir fördern Zusammenschlüsse, damit wir einen gewissen Standard erreichen.
Autor: Valentin Sacher Präsident des Verbands Aargauer Musikschulen

Im Aargau gebe es zu viele Musikschulen, Fusionen seien sinnvoll. Dieser Meinung ist Valentin Sacher, Präsident des Verbands Aargauer Musikschulen. Nicht alle Kinder hätten den gleichen Zugang zur instrumentalen Bildung. «Wir haben Klein- und Kleinstschulen. Wir fördern Zusammenschlüsse, damit wir einen gewissen Standard erreichen.»

Besser auch für Lehrpersonen

Aus diesem Grund haben sich auf das neue Jahr fünf Musikschulen im Raum Zofingen zusammengeschlossen. Im Aargauer Seetal wollen im Sommer gar acht Gemeinden ihre Musikschulen fusionieren. Andernorts gibt es ähnliche Ideen.

Immer weniger Kinder lernen ein Instrument

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Musikschulen in der ganzen Schweiz haben mit rückläufigen Anmeldungen zu kämpfen. Eine Untersuchung der Hochschule Luzern ergab, dass sich im Schuljahr 20/21 weniger Kinder eingeschrieben hatten. Der Rückgang betrug bis zu zehn Prozent.

Mit ein Grund für den Rückgang sei die Pandemie gewesen, so das Fazit. Der Videounterricht habe abgeschreckt und die Schulen hätten ihre Instrumente nicht in den Klassen vorstellen können.

Dies bestätigt Barbara Junker, Geschäftsführerin des Verbands Solothurner Musikschulen. Vor allem bei den Blasinstrumenten sei der Rückgang spürbar, den die zeitweiligen Coronavorschriften gebracht hätten. Zudem seien viele Kinder durch die Schule und Hobbys bereits belastet.

Musikstunde versus FC

Reitstunden oder Fussballverein zum Beispiel seien grosse Konkurrenten: «Wir müssen sehr um Kinder kämpfen, die ein Instrument erlernen wollen.» Auch die Kosten für die Stunden und die Anschaffung oder Miete eines Instruments wirke zum Teil abschreckend.

Die Solothurner Musikschulen wollen deshalb vermehrt Werbung machen für ihr Angebot. Auch soll der Unterricht attraktiver gestaltet werden, etwas durch den Einsatz von Tablets.

Eine gemeinsame Musikschule brauche nur eine Administration, meint der zuständige Zofinger Stadtrat Lukas Fankhauser zu Fusionen. Zudem sei Unterrichten an einer grösseren Schule attraktiver. «Lehrpersonen arbeiten zum Teil mit sehr kleinen Pensen an verschiedenen Musikschulen. An einer regionalen Musikschule haben sie nur einen Vertrag mit einem Lohnsystem und zudem ein grösseres Pensum mit besseren Arbeitsbedingungen.»

Für die Harfe ins andere Schulhaus

Die Schulkinder der regionalen Musikschule Zofingen können nun auch aus einem grösseren Angebot wählen. Neu sind etwa Sologesang, Ukulele oder verschiedene Bands. Auch für Erwachsene gibt es Angebote.

Mädchen an Harfe.
Legende: Musikunterricht soll weiterhin an vielen Aargauer Schulen erteilt werden. Nur besondere Instrumente wie etwa Harfe werden nur an bestimmten Orten unterrichtet. KEYSTONE/Urs Flueeler

Die meisten Instrumente sollen aber weiterhin dort gelehrt werden, wo die Kinder in die Schule gehen, erklärt Stadtrat Fankhauser. Nur exotischere Instrumente wie Harfe oder die Tambourengruppe werden einzig in Zofingen unterrichtet.

Trotz vieler Schulen: Solothurn fördert Fusionen nicht

Anders als im Aargau sind Fusionen der Musikschulen im Kanton Solothurn kein Thema. Obwohl die Zahl der Musikschulen mit 46 hoch ist.

Es gebe bereits gut organisierte Zweckverbände, in denen sich die Schulen die Administration teilen, sagt Barbara Junker, Geschäftsführerin des Verbands Solothurner Musikschulen. Auch würden Fusionen im geografisch stark verzettelten Kanton Solothurn nicht viel nützen.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 03.01.2023, 06:30 Uhr;

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