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Zunahme der Grenzgängerinnen und -gänger
Aus Tagesschau vom 21.02.2023.
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Über die Grenze arbeiten gehen Die Wirtschaft sucht Fachkräfte und findet sie ennet der Grenze

Die Zahl der Grenzpendelnden in die Schweiz steigt weiter. Die brummende Wirtschaft und die guten Löhne ziehen sie an.

Am Morgen über die Schweizer Grenze zur Arbeit fahren. Am Abend den gleichen Weg nach Hause im Nachbarland. Rund sieben Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz sind Grenzgängerinnen oder Grenzgänger. Sie arbeiten in der Schweiz, wohnen und leben aber in Frankreich, Italien oder etwa Deutschland. Wie neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen, ist ihre Zahl im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6.1 Prozent auf rund 380'000 gestiegen.

Typischerweise registrieren Grenzregionen die meisten Personen, welche täglich für den Beruf in die Schweiz einreisen. Besonders stark betroffen sind aber Regionen, die grossräumig vom Nachbarland umgeben sind. Gemäss einem Bericht des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) weist das Tessin mit 31 Prozent den höchsten Grenzgängeranteil auf, gefolgt vom Kanton Genf mit 25 Prozent.

Im vergangenen Quartal sind gemäss den BFS-Zahlen im Kanton Genf rund 7300 (+7.6 Prozent) und im Kanton Tessin 3300 (+4.4 Prozent) Arbeitskräfte aus Nachbarländern hinzugekommen. Auch die Waadt verzeichnet im vergangenen Quartal mit rund 3900 neuen Grenzgängerinnen und Grenzgängern ein Wachstum (+10.6 Prozent).

Unternehmen rekrutieren in Nachbarländern

Aus Sicht des Seco ist die Zuwanderung konjunkturell getrieben. «Der Schweizer Arbeitsmarkt ist als Folge der nach wie vor sehr guten Wirtschaftslage nahe an der Vollbeschäftigung und es herrscht ein allgemeiner Fachkräftemangel. Folglich rekrutieren Unternehmen auch im nahen Ausland, um ihrem Bedarf zu decken», schreibt das Seco.

Auch Yngve Abrahamsen von der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) sieht die Wirtschaftslage als wichtigen Grund für die wachsende Zahl an Grenzpendelnden. Dazu komme, dass der öffentliche Verkehr in den Regionen Genf und Tessin in den vergangenen Jahren ausgebaut wurde. «Der Léman-Express oder die S-Bahn-Verbindungen im Tessin haben es erleichtert, ausserhalb der Schweiz wohnhaft zu sein.»

Schliesslich ist ein Job in der Schweiz für Grenzpendelnde auch finanziell attraktiv. «Im Ausland, wo sie wohnhaft sind, haben sie tiefere Lebenshaltungskosten. Gleichzeitig können sie von den hohen Löhnen in der Schweiz profitieren», erklärt Abrahamsen.

Mehrheit arbeitet im Dienstleistungsbereich

Gemäss den BFS-Zahlen waren Ende 2022 mit 68.6 Prozent die meisten Grenzgängerinnen und Grenzgänger im Dienstleistungsbereich tätig. 30.7 Prozent arbeiteten im Baugewerbe und in der Industrie und 0.7 Prozent in der Landwirtschaft.

Im Kanton Genf zum Beispiel sind die Arbeitskräfte konkret im Detailhandel, im Gesundheitsbereich und in der Industrie gefragt, wie die Volkswirtschaftsdirektorin Fabienne Fischer (Grüne) sagt. «In diesen drei Bereichen gibt es einen Mangel an Fachkräften.»

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Fabienne Fischer: «In diesen drei Bereichen gibt es einen Mangel an Fachkräften»
Aus News-Clip vom 21.02.2023.
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In Genf sind die sogenannten «Frontaliers» aber nicht nur willkommen. Ihnen wird oft vorgeworfen, dass sie die Strassen und den öffentlichen Verkehr verstopfen. Ausserdem gibt es Befürchtungen, dass es so vermehrt zu Niedriglöhnen kommt.

«Ich glaube, wir sind sehr gut gegen Lohndumping gerüstet», sagt Staatsrätin Fischer. Einerseits gäbe es einen gesetzlichen Mindestlohn, andererseits würden die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitnehmenden und Unternehmen gut funktionieren.

SRF 4 News, 21.02.2023, 10:00 Uhr;

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