Emma Kunz war eine Aargauer Forscherin, Naturheilerin und Künstlerin. Das Aargauer Kunsthaus bezeichnet sie als Visionärin, Aargau Tourismus als «eine der aussergewöhnlichsten Frauen des 20. Jahrhunderts». Sie war in der Forschung und Medizin tätig und von unsichtbaren Kräften fasziniert. Sie arbeitete mit dem Pendel und nutzte es zu medizinischen aber auch künstlerischen Zwecken.
Sichtbar wird das Wirken der Emma Kunz zum Beispiel in der Nähe eines Steinbruchs in Würenlos AG.
Hier schlug ihr Pendel heftig aus.
Der Ort hat Kunz vor fast 80 Jahren fasziniert: «Sie kam damals die steile Strasse hinauf. Im Eingangstor schlug ihr Pendel heftig aus. Sie hat das ganze Areal ausgependelt und kam in eine Grotte», erzählt Karin Kägi, Präsidentin der Emma-Kunz-Stiftung. Die Felsgrotte aus Sandstein wurde auf Wunsch von Emma Kunz später als Zentrum zugänglich gemacht und gilt heute noch als Kraftort.
Emma Kunz habe ungewohnt Zugang zu Wissen gefunden, berichtet Karin Kägi, Präsidentin der Emma-Kunz-Stiftung: «Sie konnte die Hand auf ein Buch legen und kannte dann den Inhalt». Beweise dafür sind schwer auszumachen. Klar ist: Emma Kunz und ihr Zugang zu Naturkräften war weitherum bekannt.
Kinderlähmung dank Sandstein geheilt?
Nach Würenlos geholt wurde Emma Kunz damals, weil der Sohn des Steinbruchbesitzers 1941 an Kinderlähmung erkrankt war. Sie sagte, man solle den Sandstein der Grotte fein mahlen und Wickel für das Kind anlegen. Das heilende Gestein taufte sie «Aion A».
Der Junge wurde tatsächlich wieder gesund. Er hiess Anton C. Meier und gründete als Erwachsener – in Andenken an seine Heilerin – im Jahr 1986 das Emma-Kunz-Zentrum in Würenlos. Er spezialisierte sich auf das heilende Gestein im Steinbruch, auf die Grotte und das Wirken der Emma Kunz.
Das SRF-Mikrofon knackt in der Höhle
Die Grotte im Steinbruch ist öffentlich zugänglich und wird von Aargau Tourismus beworben: «Dieses Erdheiligtum wird heute im Sinne von Emma Kunz von unzähligen Menschen aufgesucht. Lassen Sie sich bei Ihrem Besuch auf die Erfahrung ein!», heisst es auf der Website.
Man mag glauben, was man möchte, die Kräfte in der Grotte scheinen jedenfalls auf das Mikrofon des SRF-Radioreporters zu wirken. Ein klopfendes Geräusch ist auf der Aufnahme auszumachen:
Ein älteres Pärchen, das wie der Reporter im Steinbruch unterwegs ist, berichtet von der Kraft, die man spürt. «Ich habe Probleme mit den Beinen. Ich konnte kaum mehr zurückgehen. Die Energie, die ich aufnehme, schwächt mich zuerst und dann hält sie lange an», berichtet der Mann nach dem Grottenbesuch. Seine Ehefrau findet: «Die Kräfte der Natur sieht man nicht, aber man spürt sie, man sollte mehr auf solche Frauen wie Emma Kunz hören».
Geometrie-Bilder für Therapien
Kunz hat auch unzählige geometrische Bilder gemalt. Sie hat das Pendel über Papier kreisen lassen. Die Punkte, die das Pendel angezeigt hat, hat sie verbunden. «Kunz ging auf die Menschen ein. Sie hat oft ihre Bilder durchgeblättert und herausgesucht, was zum Menschen passt. Sie fand im Bild Antworten, wie sie den Menschen therapieren muss», sagt Karin Kägi, Präsidentin der Emma-Kunz-Stiftung, weiter.
Inzwischen wurden ihre Werke weltweit in zahllosen Museen gezeigt. Aktuell kann man sie im Aargauer Kunsthaus sehen. «Die Zeit werde kommen, in der man ihre Bilder versteht, soll Emma Kunz einst prophezeit haben», schreibt das Kunsthaus. Kunz habe fernab vom Kunstgeschehen Kunst gemacht, auf ihre Art, das mache sie speziell, sagen die Organisatoren der Ausstellung in Aarau.