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Umfrage zum Impfverhalten Es gibt weniger Impfgegner als noch vor der Corona-Pandemie

  • Die Corona-Pandemie hat die generelle Einstellung zum Impfen nur bei wenigen Menschen geändert. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Online-Vergleichsdienstes Comparis in der Deutschschweiz.
  • Der harte Kern der Impfgegnerinnen und -gegner ist demnach sogar leicht zurückgegangen: von 12 auf 10 Prozent seit 2019.
  • Dafür hat sich laut der Studie das Impfwissen in der Bevölkerung deutlich verbessert – vor allem bei den gegen Corona geimpften Personen.

Laut der repräsentativen Umfrage von Comparis geben lediglich 15 Prozent der Befragten an, Corona habe ihre Einstellung zum Impfen stark bis sehr stark verändert. Demgegenüber habe die Pandemie bei 54 Prozent gar keine oder höchstens eine kleine Einstellungsänderung bewirkt, heisst es in einer Mitteilung zur Studie.

Die Unterstützung der Basisimpfungen hat leicht zugelegt: 85 Prozent der Befragten würden heute zumindest ausgewählte Basisimpfungen bei Kindern befürworten, während es 2019 noch 82 Prozent waren. Der Anteil der Gegner von Basisimpfungen sank im Gegenzug leicht von 12 Prozent 2019 auf 10 Prozent 2021.

Hauptargument der Impfgegner ist geblieben

Bei den nicht gegen Corona Geimpften finden sich derweil deutlich mehr Gegner von Basisimpfungen als bei den Geimpften. Das Hauptargument der Impfgegner ist das gleiche geblieben: Durchgestandene Krankheiten würden das Immunsystem besser stärken als Impfungen. Laut Felix Schneuwly, dem Gesundheitsexperten von Comparis, handelt es sich dabei um einen «Irrglauben»: «Es geht darum, Krankheiten zumindest regional auszurotten. Dieses Ziel ist teilweise auch schon erreicht worden.»

Weiter zeigt die Umfrage, dass gegen Corona geimpfte Personen signifikant häufiger auch gegen andere Krankheiten geimpft sind im Vergleich zu jenen Personen, die sich nicht gegen Corona haben impfen lassen.

Die Bevölkerung weiss besser Bescheid

Derweil hat das Impfwissen während der Corona-Pandemie in der Bevölkerung stark zugenommen: In der Comparis-Impfumfrage 2019 hatten noch 17 Prozent nicht gewusst, gegen welche Krankheiten sie geimpft waren. Im Oktober 2021 waren es nur noch 7 Prozent.

Umfrage bei 714 Personen

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Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut innofact im Auftrag von comparis.ch im Oktober 2021 unter 714 Personen in der Deutschschweiz durchgeführt.

40 Prozent der Befragten zwischen 15 und 75 wusste zudem: Es braucht mindestens 81 bis 95 Prozent Geimpfte für eine Herdenimmunität bei Kinderkrankheiten wie Masern, Diphtherie und Keuchhusten.

Schneuwlys Fazit: Die Corona-Impfdebatte zeige, dass Information wichtig sei, aber den harten Kern der Impfgegner nicht zu überzeugen vermöge. Impfstoffhersteller und Behörden hätten allerdings die Erwartungen an die Corona-Impfstoffe zu stark geschürt und müssten nun angesichts der Faktenlage teilweise zurückrudern.

Tagesschau, 08.11.2021, 12:45 Uhr ; 

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