- Tabakwerbung auf Plakaten, im Kino, im Internet und in Zeitungen soll verboten werden, schlägt der Bundesrat vor.
- Der Stiftung Sucht Schweiz geht dies zu wenig weit. Sie möchte ein totales Verbot von Tabakwerbung.
- Die Tabakkonzerne ihrerseits wehren sich gegen die Bundesratsvorschläge, es gebe schon genug Werbeverbote.
- Bereits hat der Ständerat die Vorschläge des Bundesrats aufgweicht. Der Nationalrat äussert sich heute dazu.
Mehrere Studien zeigen eindeutig, dass Tabakwerbung vor allem bei Jugendlichen wirkt. Deshalb würden die Vorschläge des Bundesrats, die Werbung teilweise zu verbieten nicht ausreichen, sagt Markus Meury von der Stiftung Sucht Schweiz. Denn dadurch würden die Werbebudgets einfach in jene Bereiche verschoben, in denen die Tabakkonzerne die Jugendlichen noch besser erreichen würden: etwa an Musikfestivals.
«Auf Festivals mit ihrer guten Atmosphäre ist die Wirkung der Tabakwerbung noch stärker», sagt Meury. Durch die starken Emotionen an solchen Anlässen werde auch der positive Reiz der Tabakwerbung verstärkt.
Tabaklobby gegen Einschränkungen
Doch die Tabakkonzerne wollen auf die Werbeplattformen an Musikfestivals keinesfalls verzichten. Es gebe schon genug Werbeverbote in der Schweiz, heisst es etwa. Ausserdem könnten neue Raucher einzig durch wiederholende Werbung gewonnen werden, sagt Natascha Sommer vom Tabakkonzern Japan Tobacco International.
Der Markt sei gesättigt, der Konkurrenzkampf gross. Deshalb wehrt sich die Branche gegen alle vom Bundesrat vorgeschlagenen Werbe-Einschränkungen.