Unerwarteter Stopp - Muscheln und Niedrigwasser legen Teil der Rheinroute lahm

• Die Schifffahrt auf dem Rhein zwischen Stein am Rhein (SH) und Diessenhofen (TG) wird ab Montag eingestellt.
• Die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh) teilt mit, dass eine Kombination aus Trockenheit und unerwarteten Muschelablagerungen zu dieser Massnahme führt.
• Der übliche Sommerfahrplan wird durch einen Niedrigwasserfahrplan ersetzt.

Die anhaltende Hitze und Trockenheit im Einzugsgebiet des Hochrheins haben die Wasserstände stark sinken lassen. Zusätzlich haben sich Ablagerungen von Quaggamuscheln gebildet, weshalb die Durchfahrt im Bereich der Hemishoferbrücke ab Montag nicht mehr möglich sein wird.

Rhein-Kursschifffahrt teilweise unterbrochen: Ausflugsschiff auf dem Hochrhein bei Stein am Rhein.

imago images/Werner Dieterich

Die URh erklärt, dass ohne diese Muschelproblematik der Betrieb auf dieser Strecke noch etwa eine Woche hätte aufrechterhalten werden können.

Bund warnt vor Hitzewelle in weiteren Kantonen

Der Bund hat wegen der Hitzewelle ab Sonntag die zweithöchste Gefahrenstufe für weite Teile der Schweiz ausgerufen. Die Niederungen der Alpensüdseite, des Wallis und der Genferseeregion sind bereits von einer Hitzewelle betroffen, heisst es im Naturgefahrenbulletin des Bundes. 

Der Bund empfiehlt, sich vor Sonneneinstrahlung zu schützen, genügend zu trinken und wenn möglich, körperliche Anstrengungen zu vermeiden.

Trotz der Einschränkungen verkehren die Kursschiffe auf der Strecke von Stein am Rhein nach Kreuzlingen weiterhin nach dem regulären Fahrplan.

Verbreitung der Quaggamuschel

Die Quaggamuschel, obwohl nur wenige Zentimeter gross, stellt eine erhebliche Bedrohung für Infrastruktur und Ökosysteme dar. Diese invasive Art breitet sich hauptsächlich durch den Transport von Freizeitbooten aus.

In der Schweiz wurde das Erbgut der Quaggamuschel erstmals 2014 nachgewiesen, und bereits zwei Jahre später wurden die ersten Exemplare im Bodensee entdeckt. Seitdem hat sich die Muschel rasant in verschiedenen Schweizer Gewässern ausgebreitet. Neben dem Bodensee sind auch der Genfer- und der Neuenburgersee betroffen.