Emilia Emilova - die Tote vom Luzerner Strassenstrich
Ein Spaziergänger entdeckt an einem Sonntagmorgen im September 2014 eine Frauenleiche, die im Vierwaldstättersee bei Stansstad NW treibt. Schnell wird klar: Es handelt sich um eine Prostituierte, die kurz zuvor als vermisst gemeldet worden ist.
Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei ermitteln intensiv. Über 5000 Seiten Verfahrensakten zeugen vom grossen Aufwand, der betrieben wurde. Trotzdem konnte das Verbrechen nicht aufgeklärt werden. Der Fall von Emilia Emilova wurde zu einem sogenannten «Cold Case». Im März 2025 war der Fall auch Thema in der TV-Serie «Aktenzeichen XY … Ungelöst». Ein entscheidender Hinweis ging bislang nicht ein.
Ana Paula – von Joggerin im Wald bei Allschwil gefunden
Auch der Fall von Ana Paula wurde bei «Aktenzeichen XY … Ungelöst» aufgerollt: Eine Joggerin findet im September 2006 an einem Waldweg bei Allschwil BL die unbekleidete Leiche einer Frau. Rasch war klar, dass es sich um eine Brasilianerin handelte, die seit zehn Jahren in Basel gelebt und unter dem Szene-Namen Ana Paula als Strassenprostituierte gearbeitet hatte.
Die Polizei nahm 16 Jahre nach der Tat die Ermittlungen wieder auf. 5700 Seiten Verfahrensakten wurden nochmals durchgeackert. Zudem haben Staatsanwaltschaft und Polizei in diesem Fall Experten der Polizei München beigezogen, für eine «operative Fallanalyse». Diese ergab ein genaueres Täterprofil, doch vom Täter fehlt jede Spur.
Uwe Barschel – Tod in der Badewanne
Am 11. Oktober 1987 findet ein «Stern»-Reporter den kurz zuvor als Ministerpräsident von Schleswig-Holstein zurückgetretenen Uwe Barschel tot in seinem Zimmer im Genfer Hotel «Beau Rivage».
Einen Tag später hätte der 43-Jährige vor einem Untersuchungsausschuss aussagen sollen. War es Selbstmord oder doch Mord? Zwar verdichteten sich nach der Tat die Hinweise, dass es sich um einen Mord handelte. Doch der Fall von Uwe Barschel ist bis heute ungeklärt.
Rabbiner Grünbaum - war Judenhass das Motiv?
Rabbiner Abraham Grünbaum überlebte als Kind den Holocaust. Mit 70 Jahren wird er an einem Sommerabend im Juni 2001 mitten in Zürich erschossen. Die Untersuchungsbehörden schliessen ein Beziehungsdelikt oder einen Raubmord am Rabbiner aus Israel damals bald aus.
Es bleibt der Verdacht eines Mordes aus Judenhass. Beweise gibt es keine, auch keine Tatverdächtigen. Doch das politische Umfeld im Sommer 2001 könnte die Mordthese stützen: Es ist das zweite Jahr der zweiten Intifada, in Israel verüben palästinensische Terroristen wiederholt Anschläge.
Rudolf Flükiger – der Tote vom Waffenplatz
Im September 1977 bricht der 21-jährige Rudolf Flükiger vom Waffenplatz Bure JU zu einem nächtlichen Postenlauf auf – und verschwindet. Wochen später wird er von einem Jäger auf französischem Boden gefunden. War es Selbstmord, wurde er entführt oder gar von jurassischen Separatisten ermordet?
Bis heute gilt Suizid als offizielle Todesursache. Doch ein Selbstmord mit einer Handgranate, wie ihn der Abschlussbericht der Justiz als Todesursache festhält, kann ausgeschlossen werden. Dies zeigt auch die 2024 erschienene Dokumentation «Operation Silence – die Affäre Flükiger». Auch der Fall Flükiger bleibt Jahrzehnte danach immer noch ungelöst.