Unglück vor Halifax - Vor 25 Jahren stürzte eine MD-11 der Swissair ins Meer
Das schwerste Unglück der Schweizer Luftfahrtgeschichte jährt sich zum 25. Mal. Beim Absturz einer MD-11 der Swissair kamen am 2. September 1998 im kanadischen Halifax alle 229 Personen an Bord ums Leben.
Mittwoch, 2. September 1998: Vor der kanadischen Küste bei Halifax stürzt eine Swissair-Maschine mit Kurs von New York nach Genf ab.
Worte können die Tragödie, die sich vor Halifax abgespielt haben muss, kaum beschreiben. Um 20:18 Uhr Ortszeit startet die Maschine in New York, als die Piloten nach weniger als einer Stunde Rauch im Cockpit entdecken.
Sie bitten um eine Landeerlaubnis und werden schliesslich dem Flughafen Halifax in der kanadischen Provinz Neuschottland zugewiesen.
Doch der Weg ist zu weit, nach und nach versagen die Fluginstrumente und auch manuelles Fliegen ist wegen des Rauchs im Cockpit nicht mehr möglich. Sechs Minuten vor dem Absturz bricht die Kommunikation ab.
Die Meldung trifft die Schweiz am Donnerstag mit voller Wucht. Die Fahnen wehen danach auf halbmast.
Ein bewegter Philippe Bruggisser spricht als Chef der Muttergesellschaft SAirGroup zu den Medien. Es ist bereits klar: «Es gibt keine Überlebenden.»
SRF berichtet am 3. September in einer Sondersendung über das Unglück.
Nachdem klar ist, dass keine Person das Unglück überlebt hatte, legt man den Schwerpunkt auf die Suche nach menschlichen Überresten und dem Flugdatenschreiber.
Der Flugdatenschreiber und auch der gefundene Cockpit-Stimmrekorder bieten nur wenig Aufschluss über das Unglück. Sie hatten vor dem Absturz offenbar keinen Strom mehr.
An einer Trauerfeier in der Saint-Pierre-Kathedrale in Genf am Freitag, 11. September 1998, nehmen Arbeitskolleginnen und -kollegen Abschied von den verstorbenen Personen.
Auch die Schweizer Regierung nimmt an der Trauerfeier in Genf teil.
Auch in Zürich nimmt die Swissair Abschied von den Kolleginnen und Kollegen.
Um die Absturzursache herauszufinden, werden auf einem kanadischen Luftwaffenstützpunkt in Halifax Teile der Absturzmaschine, wie etwa die Triebwerke, gesammelt.
Die Suche nach Teilen der Swissair-Maschine dauert mehr als ein Jahr. Bis im Dezember 1999 werden rund 98 Prozent des Flugzeugs geborgen.
Untersuchungen zeigen, dass ein Kabelbrand in der Bordelektronik offenbar der Grund für den Absturz ist.
Alle Opfer können identifiziert werden. Die meisten stammen aus den USA, der Schweiz und Frankreich. Ein Jahr später besuchen Angehörige die Ortschaft Peggy’s Cove an der Ostküste von Kanada in der Region Halifax.
Auch die lokale Bevölkerung nimmt Anteil am Unglück der Schweizer Maschine. Am ersten Jahrestag steigen 229 Drachen, einer für jeden verstorbenen Menschen, in den Himmel über Halifax.
Ein Gedenkstein vor Ort erinnert an das Unglück der Swissair-Maschine.
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