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Unterwegs mit Polizei und TCS Sie sorgen für Sicherheit am Gotthard

Während der Sommermonate ist am Gotthard besonders viel los. Polizei und Pannendienst stehen im Dauereinsatz. Ein Besuch.

Ein slowakischer Lastwagen fährt auf den Prüfstand des Schwerverkehrszentrums in Erstfeld UR. Marco Dittli, Kontrolleur der Urner Polizei, hat ihn für eine Routinekontrolle zur Seite genommen. Es ist einer von bis zu 80 Lastwagen, die in Erstfeld täglich kontrolliert werden.

Tausende Lastwagen

«Wir entdecken jeweils viele technische Mängel an den Reifen oder den Bremsanlagen», sagt Dittli. Die defekten Lastwagen werden vor dem Gotthard abgefangen, damit sie im Tunnel die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmenden nicht gefährden.

Polizist mit Taschenlampe
Legende: Marco Dittli von der Urner Polizei untersucht einen Lastwagen auf technische Mängel. SRF

Die Lastwagenfahrer wissen von der möglichen Kontrolle in Erstfeld. So auch der Chauffeur des slowakischen Fahrzeugs: «Es ist ein wichtiger Prozess», sagt dieser. Mit seinem Fahrzeug sei jedoch alles in Ordnung, denke er. Marco Dittli vermutet das Gegenteil und schickt den Lastwagen zur weiteren Kontrolle in die Werkstatt.

Den Sommer durcharbeiten

Derweil, auf dem Pannenstreifen der A2, ist Jörg Bucher in Richtung Gotthardtunnel unterwegs. Der Patrouilleur des TCS fährt den Stau auf und ab und kontrolliert, dass niemand die Fahrspur blockiert. «Es ist Freitagmittag und wir sind bereits bei rund 7 Kilometern», sagt er.

Verzicht auf Ferien, dass andere in die Ferien können

Während der Sommermonate arbeiten Bucher und seine Kollegen jeweils durch. In der geschäftigsten Zeit am Gotthard braucht es sie hier. Gut 2500 Pannen pro Jahr bewältigt allein der TCS im Kanton Uri.

Ein loses Rad

Buchers Tablet leuchtet auf. «Panne in Wassen. Ein Lieferwagen.» Der Patrouilleur verlässt die Autobahn und nach kurzer Zeit taucht das Pannenfahrzeug auf. Eine Familie, die mit ihrem Campervan von England bis in die Schweiz gefahren ist, hat Probleme mit dem Hinterrad.

Bucher schaut sich das Rad an und entdeckt diverse lose Muttern. «Auf der Autobahn ein Rad zu verlieren, das ist nicht optimal», sagt der gelernte Automechaniker lakonisch. Bucher zieht die Radmuttern an und gibt grünes Licht zur Weiterfahrt.

Er schickt die Familie über den Gotthard. «Wenn ich jemanden nach einer Panne durchs Loch lasse, muss ich zu 100 Prozent sicher sein.» Eine Panne im Gotthard sei der Supergau. «Der Tunnel muss gesperrt und diverse Notruforganisationen aufgeboten werden.»

Keine Weiterfahrt ohne Reparatur

Auch im Schwerverkehrszentrum in Erstfeld wird eine potenzielle Gefahr aus dem Weg geräumt. Am slowakischen Lastwagen kommen diverse Schäden zum Vorschein. Vier Pneus sind entweder aufgerissen oder abgewetzt. «Wenn der so weitergefahren wäre, hätte ein Reifen platzen können», sagt Marco Dittli von der Urner Polizei.

Der Lastwagen wird noch vor Ort repariert, erst dann darf er weiterfahren. Ein weiteres Sicherheitsrisiko weniger, das auf den Strassen um den Gotthard unterwegs ist.

10vor10, 17.7.2025;gygm;liea

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