- In Absprache mit dem zuständigen Zürcher Stadtrat Michael Baumer verzichtet die VBZ auf ihr Pilotprojekt mit Studierenden als Trampiloten.
- Es findet nicht per Anfang August und auch nicht mehr in diesem Jahr statt, wie die VBZ mitteilt.
- Zuerst sollen jetzt «zahlreiche Fragen und Anliegen» geklärt werden. Zum Beispiel was den Verdienst, die Ausbildung oder die Einsätze der Studierenden angehe.
Gut gemeint ist offenbar nicht immer gut: Mit dem Projekt hätte die VBZ nämlich die bisherigen Trampilotinnen und Trampiloten entlasten wollen. Offenbar hatten die Zürcher Verkehrsbetriebe aber vergessen, diese über den Plan zu informieren oder dazu zu befragen. «Wir waren total überrascht, und das ist doch ungünstig in einer Sozialpartnerschaft», sagt Nadine Trudel von Transfair gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Bereits kurz nach der Ankündigung des Pilotprojekts hatten die Gewerkschaften die kurze Ausbildungszeit kritisiert und Sicherheitsbedenken angemeldet.
Reumütige VBZ krebst zurück und gelobt Besserung
In einem gemeinsamen Video der VBZ mit den Gewerkschaften Syna, Transfair und VPOD gibt sich VBZ-Direktor Marco Lüthi zerknirscht. Man sei beim Pilotprojekt ungenügend vorgegangen. «Ich verstehe das und bedaure das.» Man wolle jetzt die offenen Fragen klären und gemeinsam mit den Sozialpartnern neue Wege suchen. Man sei völlig ergebnisoffen.
Wir sind völlig ergebnisoffen für die Zukunft des Projekts.
Im selben Video nehmen das die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter mit sichtbarer Genugtuung zur Kenntnis. Man sei froh, dass die VBZ das Projekt «Studentinnenlinie» gestoppt habe, sagt Gewerkschafterin Nadine Trudel. Es gebe eine Vereinbarung mit der VBZ, dass sie in personalrechtlichen-organisatorischen Belangen angehört werden müssten und das habe nicht stattgefunden.
Wir wurden total überrascht. Das ist ungünstig in einer Sozialpartnerschaft.
Eigentlich hätte die VBZ noch im August die ersten Studierenden ausbilden wollen. Gefahren wären sie auf der Linie 10, vom Bahnhofplatz zum Flughafen, und auf der Linie 12 zwischen Stettbach und dem Flughafen Zürich. Die Studierenden wären zu höchstens 20 Prozent angestellt gewesen und hätten bei Engpässen für Entlastung sorgen sollen. Ob und wie es mit dem Projekt weitergeht, sei völlig offen, sagt VBZ-Direktor Marco Lüthi. Im September sollen die ersten Verhandlungen mit den Gewerkschaften stattfinden.