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Velo-Verlad in der Schweiz Veloboom bringt SBB ans Limit

Der Velo-Verlad ist derzeit so beliebt, dass die Bahn an Kapazitätsgrenzen stösst. Sie will mehr Platz schaffen.

Da viele Schweizerinnen und Schweizer ihre Ferien diesen Sommer in der Schweiz verbringen, ist auch das Velofahren so beliebt wie selten. Das spürt man bei der SBB. Die Anzahl an Velos, die im Juli verladen wurden, ist stark gestiegen, wie die neueste Hochrechnung zeigt, die SRF vorliegt.

Quelle: SBB, 14.08.20 Verkauf von Velotageskarten

Im Juli 2019 haben die SBB 48'000 Velotageskarten verkauft. Dieses Jahr hat sich diese Zahl fast verdoppelt. 80'000 Velotageskarten wurden im Monat Juli 2020 erworben. An Spitzentagen transportierte die SBB bis zu 15'000 Velos

Kritik von Pro-Velo

Die SBB konnte sich auf einen jahreszeitlich bedingten Boom vorbereiten. Allerdings sei der Anstieg schon überraschend, sagt SBB-Mediensprecherin Ottavia Masserini. «Wir haben mittlerweile Gepäcktransportwagen geöffnet und auf bestimmten Linien gibt es eine Reservationspflicht.»

Dennoch könne es vorkommen, dass nicht alle Velos in den SBB-Zügen Platz finden – vor allem beim Selbstverlad.

Es braucht mehr Abstellplätze oder ausleihbare Velos direkt beim Bahnhof.
Autor: Matthias Aebischer Präsident von Pro-Velo Schweiz

Diese Situation findet Matthias Aebischer, Präsident von Pro-Velo Schweiz, unbefriedigend. «Wenn man mit dem Velo auf die Bahn will, braucht es mehr Abstellplätze oder ausleihbare Velos direkt beim Bahnhof. Das ist nachhaltiger Verkehr», ist Aebischer überzeugt. «Das ist die Zukunft und wenn man da auf dem Perron stehen gelassen wird, dann bringt das überhaupt nichts.»

Bei der SBB heisst, es, man habe die Schwachpunkte erkannt und arbeite an mittel- und langfristigen Lösungen für das Platzproblem.

Tagesschau, 15.08.2020, 12:45 Uhr ; 

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