- Die ETH-Zürich hat im Auftrag vom Uvek einen Verkehrsbericht erstellt.
- Das entsprechende Gutachten zeigt, welche Projekte auf Strasse und Schiene in den nächsten 20 Jahren priorisiert werden sollen.
- Auf Basis dieses Gutachtens soll der Bundesrat über eine Erweiterung des Angebots und über Kapazitäten im Verkehr entscheiden.
Im November 2024 hat die Schweizer Stimmbevölkerung den nächsten Ausbauschritt für die Nationalstrassen abgelehnt. Gleichzeitig traten beim Angebotskonzept Bahn 2023 Finanzierungs- und Umsetzungsprobleme auf.
Daraufhin beauftragte das Uvek die ETH Zürich, bestehende Projekte zur Kapazitäts- und Angebotserweiterung im Strassen-, Schienen- und Agglomerationsverkehr für die Periode 2025–2045 zu priorisieren. Jetzt liegt ein entsprechendes Gutachten vor.
Der Zweck dieses Gutachtens ist gemäss einer Mitteilung der ETH der, dass es Bundesrat, Parlament und weitere Kreise im politischen Prozess als Entscheidungshilfe nutzen können.
Projekte auf Strasse, Schiene und in Agglomeration
Das Verkehrsaufkommen ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen. Dies führt zu Kapazitätsengpässen auf den Autobahnen in den Ballungsräumen sowie auf den Hauptachsen des Fern- und S-Bahnverkehrs.
Für die nächsten Jahrzehnte sei besonders in den Agglomerationen ein weiteres Bevölkerungswachstum zu erwarten, verbunden mit einem entsprechenden Nachfragewachstum, so die Studienautoren. Das Gutachten der ETH Zürich schlägt deshalb 500 Verkehrsausbauprojekte im Umfang von total 112.7 Milliarden Franken vor, die bis 2045 priorisiert werden sollen.
Das Gutachten der ETH Zürich finden Sie hier:
Mehrere Projekte für Strasse und Schiene, darunter auch Schlüsselvorhaben, müssten auf die Zeit nach 2045 verschoben werden, kommt die Studie zum Schluss. Eine grosse Pendenz bleibe die Modernisierung der Ost-West-Bahnverbindung.
Hohe Priorität bei Projekten mit mehrfachem Nutzen
Das Gutachten der ETH rät dazu, den Schwerpunkt bei grossen Schlüsselprojekten zu setzen. Das sind Projekte, die auch einen mehrfachen Nutzen zeigen. Kleinteilige Verbesserungen hingegen würden keinen wesentlichen strukturellen Mehrwert bringen.
Wichtig war, dass wir verkehrsübergreifend denken.
An einer Medienkonferenz in Bern erläuterte Ulrich Weidmann, Professor für Verkehrssysteme an der ETH Zürich, das Vorgehen, die Kriterien und wichtigsten Resultate der Priorisierung.
«Wichtig war, dass wir verkehrsübergreifend denken», sagte Weidmann. Strategische und qualitative Kriterien sollen demnach einen Quervergleich zwischen den Projekten erlauben.
«Unsere Aufgabe war es aber nicht, eine Verkehrsstrategie für dieses Jahrhundert zu erarbeiten.» Vielmehr sei es darum gegangen, Projekte zu vergleichen und dann zu priorisieren.