Der Frust kommt während der Abfahrt: Nach einem Schlag aufs Knie in der Abfahrt in Cortina d’Ampezzo muss Joana Hählen das Rennen abbrechen. Das war Ende Januar. Die Überraschung folgt sogleich.
Untersuchungen ergaben, dass das Kreuzband im rechten Knie schon lange vor dem Zwischenfall gerissen war. Eine Pause war dennoch nötig – und sie dauert noch an.
«Eigentlich kann ich zufrieden sein, wie die Genesung läuft», sagt Joana Hählen heute, «als Spitzensportlerin verliere ich aber dennoch zwischendurch die Geduld.» Sie hätte sich gewünscht, dass alles schneller dauert. Eine Operation war nicht nötig.
Sie trainiert schon wieder hart. Womöglich wird die Bernerin beim Weltcupfinal in Saalbach am nächsten Freitag im Super-G und einen Tag später in der Abfahrt am Start stehen.
Loris Benito kennt die Probleme
Auch YB-Fussballer Loris Benito müht sich seit ein paar Wochen an seinem Knie ab. Anfang Februar zieht sich der Aargauer gegen Lausanne einen Kreuzbandriss zu.
Am Anfang war es ein Schock.
Rasch wird klar: Er wird YB und der Nati mehrere Monate fehlen. «Als ich das Ausmass der Verletzung realisierte, war es ein Schock», sagt der Innenverteidiger rückblickend. «Auch für meine Mutter war es hart, schliesslich begleitet sie mich eng», sagt Benito. «Nun sitze ich während der Spiele neben ihr und wir sind nur Zuschauer.»
Das zu realisieren, sei am Anfang eine «Tragödie» gewesen. «Mittlerweile habe ich das verdaut und bin als Kämpfer zurück.»
Das Kämpfen kennt auch Joana Hählen. Trotz Schwierigkeiten versucht sie, ihre Knie «gerne» zu haben. «Ich spreche nie negativ über sie», sagt Hählen und schmunzelt. Auch Loris Benito will sich nicht ärgern. «Schlussendlich bin ich dankbar, was ich dank meiner Beine erreicht habe.»
Bleibt die Freude am Sport, gelingt es mit der Genesung besser.
YB-Beobachter weisen bei der derzeitigen Mannschaftsleistung auf das Fehlen von Loris Benito hin – etwas, was den Spieler freut. «Das tut schon ein bisschen gut», sagt er. «Aber es schmerzt, wenn ich die derzeitige Mühe der Mannschaft sehe und nicht helfen kann.»
Wichtig sei, dranzubleiben, stellt Joana Hählen fest. Es gelte, weiterhin Freude am Sport zu haben und so gut wie möglich zu trainieren. «So geht die Genesung schneller und das Comeback wird besser gelingen.»