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Versteckte Preiserhöhung Selecta wirft einen Teil der Coca-Cola-Produkte aus den Automaten

Die Automatenbetreiberin lässt sich die verstecke Preiserhöhung des Süssgetränke-Riesen nicht bieten.

  • Coca-Cola verkauft bei mehreren Getränken kleinere Flaschen, aber zum gleichen Preis.
  • Selecta lässt sich das nicht bieten und bietet künftig weniger Coca-Cola-Produkte an.
  • Der Süssgetränke-Gigant rechtfertigt sich mit den hohen lokalen Preisen.

Sie stehen auf Bahnhöfen oder in Grossbetrieben und sind für den spontanen Durst oder Hunger gedacht. Rund 8000 Selecta-Automaten gibt es in der Schweiz. Ab April wird in den Reihen mit den Getränken deutlich weniger Coca-Cola und Coca-Cola Zero zu finden sein.

Weitere Produkte wie Fanta, Sprite oder Kinley Bitter Lemon verschwinden ganz aus dem Selecta-Sortiment. Auslöser für die Sortimentsanpassung sei die Ankündigung von Coca-Cola HBC Schweiz, den Flascheninhalt einzelner Getränke von 1 Liter auf 750 Mililiter oder von 500 auf 450 Milliliter zu reduzieren und die Preise nicht entsprechend anzupassen.

Patrizia von Gunten, Medienchefin bei Selecta erläutert gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso»: «Wir haben mit Coca-Cola HBC Schweiz das Gespräch gesucht. Wir versuchten einerseits, den Konzern von den kleineren Flaschen abzuhalten. Andererseits versuchten wir, den Preis neu zu verhandeln.» Leider ohne Erfolg.

Sinalco statt Fanta

Selecta fülle die leeren Reihen stattdessen mit Pepsi, Sinalco und 7-Up, so von Gunten. Wann immer möglich habe man Schweizer Produkte gewählt, oder solche, die in der Schweiz abgefüllt würden.

Coca-Cola HBC Schweiz reagiert auf diesen Schritt von Selecta mit einem kurzen Statement: Jedem Händler stehe es frei, wie er sein Sortiment gestalte und weiter rechtfertig das Unternehmen seine Preispolitik wie folgt: «Als Schweizer Unternehmen mit zwei lokalen Produktionsstandorten und rund 800 Mitarbeitenden, regionalen Rohmaterial- und Transportpartnern, müssen wir die lokalen Kosten bewältigen, die über die letzten Jahre konstant hoch waren.»

Erfolgreiche Verhandlungen mit Migros

Denner, Coop, Aldi, Lidl Suisse und Migros betonten bereits Ende Januar, man sei mit Coca-Cola im Gespräch. Wie die «Handelszeitung» damals schrieb, hätten verschiedene Detailhändler auch immer wieder Coca-Cola-Getränke aus dem Ausland importiert, um tiefere Preise zu bekommen. Migros bestätigt gegenüber «Espresso», dass es wenigstens bei den grossen Coca-Cola Flaschen gelungen sei, eine Preisreduktion zu erreichen. Dies betreffe die Literflaschen, welche neu nur noch 750 Milliliter fassen.

(SRF 4 News, 15.00 Uhr)

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