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Auf dem neuen Streaming-Portal Play Suisse zeigt die SRG Inhalte aus allen Landesteilen, mit Untertiteln in allen Landessprachen.
Aus Audio Aktuell SRF 3 vom 06.11.2020. Bild: Screenshot SRG
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Video-Streaming Wie gut ist das neue Streaming-Portal der SRG?

Play Suisse öffnet ein Fenster in das TV- und Filmschaffen der anderen Sprachregionen. Doch die Auswahl hat noch Lücken.

Optisch muss Play Suisse den Vergleich mit anderen Streaming-Portalen nicht scheuen: Beim Start beginnt bildschirmfüllend ein erster Clip zu spielen, während darunter eine Fülle weiterer Vorschläge aus dem Angebot aller SRG-Sender zu sehen sind – «Serien-Tipps» zum Beispiel, aber auch «Komödien» oder «Ausgewählte Dokus». Wer Streaming-Dienste wie Netflix kennt, findet sich hier sofort zurecht.

Das ist Play Suisse

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Mit dem Streaming-Portal Play Suisse will die SRG auf die neuen Sehgewohnheiten ihrer Benutzerinnen reagieren. Das heisst: Weg vom linearen Fernsehen hin zum Streaming von Filmen, Serien und Dokumentationen auf Abruf. Bestimmte Inhalte sind sogar 24 Stunden bevor sie am TV ausgestrahlt werden auf der Plattform zu sehen, z.B. die erste Folge der Historienserie «Frieden».

Das zum Start verfügbare Angebot von 1000 Titeln soll täglich ausgebaut werden. Die SRG rechnet mit jährlichen Kosten von 5 Millionen Franken, vor allem um Rechte an Spielfilmen und Serien zu kaufen.

Die Plattform soll die regionalen Player der SRG ergänzen, z.B. Play SRF. Bei Play Suisse stehe die Zeitlosigkeit der Inhalte im Vordergrund, heisst es von der SRG. Die regionalen Player fokussieren sich stattdessen auf Sendungen mit Aktualitätsbezug sowie Talk- und Unterhaltungsshows.

Play Suisse gibt es ab dem 7. November für den TV-Bildschirm (Apple TV und Android TV) fürs Smartphone (iOS, Android) und als Webplayer. Die Unterstützung für Googles Chromecast und Apps für Smart TVs sollen ab 2021 folgen.

Die Bedienung hat im Vergleich zur Konkurrenz noch kleine Schwächen. So kann es umständlich sein, sich mehr Informationen zu einem Titel anzeigen zu lassen. Schade auch, dass Etiketten wie «Thriller» oder «Natur» nicht klickbar sind, um gleich die Inhalte dahinter zu sehen. Auch ähnliche Titel – der «related content» – werden nicht vorgeschlagen. «Wir starten mit den Grundfunktionalitäten und entwickeln Play Suisse basierend auf Rückmeldungen und Bedürfnissen des Publikums weiter», sagt die SRG dazu.

Insgesamt: Keiner der Mängel ist wirklich gravierend. Und im Gegensatz zu anderen Streaming-Portalen ist der Zugang zu Play Suisse kostenlos.

Ohne Login geht es nicht

Die SRG setzt bei Play Suisse auf einen Algorithmus, der den Vorlieben entsprechend neue Titel vorschlagen soll. Wie gut das in der Realität funktioniert, wird sich zeigen – selbst das Empfehlungssystem von Netflix kann diese Aufgabe nicht immer zufriedenstellend erfüllen.

Ein Portrait von SRG-Generaldirektor Gilles Marchand
Legende: Für SRG-Generaldirektor Gilles Marchand ist Play Suisse ein «Herzensprojekt»: «Play Suisse ist die neue Idée Suisse. Wir nutzen damit die Digitalisierung und die neue Welt», sagte er in einem Interview mit dem Blick. Keystone

Damit personalisierte Empfehlungen funktionieren, gibt es eine Login-Pflicht. Die SRG betont, dass die dazu erhobenen Daten weder mit Dritten geteilt noch kommerziell verwertet werden. Funktionen wie das Fortsetzen bereits gestarteter Serien auf unterschiedlichen Geräten oder das Speichern der Sprachpräferenzen seien aber auf ein Login angewiesen.

Entdeckungen über die Sprachgrenze hinweg

Die Möglichkeit, Inhalte in verschiedenen Sprachen mit Untertiteln in Deutsch, Französisch, Italienisch (und zum Teil auch Rätoromanisch) zu geniessen, ist das grosse Plus von Play Suisse. Alle Beschreibungen zu den Videos werden den Nutzern in ihrer Sprache angezeigt, nach Themen geordnet.

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So muss man den Namen des RTS-Magazins «Temps présent» nicht kennen, man findet etwa dessen Reportage zu häuslicher Gewalt auch unter dem Stichwort «Gesellschaft».

Viele beliebte Titel fehlen beim Start

Schade nur, dass die Auswahl bei Play Suisse oft beliebig wirkt: Im deutschsprachigen Angebot findet sich zwar der Klassiker «Das Boot ist voll» von 1981, nach anderen bekannten Titeln wie «Die Schweizermacher» oder «Die Herbstzeitlosen» sucht man hingegen vergebens. Gewisse aktuelle Serien wie «Seitentriebe» oder «Wilder» wurden zwar ins Programm aufgenommen, bei «Wilder» aber nur die erste Saison. «Der Bestatter» oder die neuste Folge des «Tatorts» fehlen ganz.

Bei Dreharbeiten zur SRF-Serie "Wilder" fällt die Klappe zur dritten Staffel.
Legende: Noch wirkt die Auswahl bei Play Suisse oft zufällig: Von der SRF-Serie «Wilder» ist die erste Staffel im Programm, die zweite hingegen nicht. Keystone

Verschiedene Faktoren würden die Zusammenstellung des Katalogs beeinflussen, sagt die SRG: «Einerseits ist es wichtig, dass alle Sprachregionen ausgewogen vertreten sind. Und natürlich spielen auch die Video-on-Demand-Rechte eine Rolle.» Das heisst: Auch wenn die SRG an einer Produktion beteiligt war, verfügt sie nicht immer über die Rechte, den entsprechenden Inhalt auch im Internet zeigen zu dürfen.

Für Play Suisse hat die SRG mit allfälligen Dritt-Produzenten festgelegt, dass Inhalte in der Regel Monate lang gestreamt werden können. Bestimmte Titel sollen auch länger verfügbar sein.

SRF 3, 06. November 2020, 11.10 Uhr;

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