- Erstmals hat der Bund für Graubünden eigene Stimmzettel auf Rätoromanisch gedruckt und verschickt.
- Die Bündner Stimmberechtigten erhielten für die eidgenössischen Vorlagen je nach Gemeinde dreisprachige Stimmzettel – in Deutsch, Italienisch und jetzt auch in Rumantsch.
- Dies gab es bisher nur bei den kantonalen Abstimmungen.
Das rote Abstimmungsbüchlein mit den Erklärungen wird schon lange auch in rätoromanischer Sprache herausgegeben – samt Abstimmungsfragen.
Übersetzung nicht ohne Herausforderungen
Dass es so lange gedauert habe, liege wohl irgendwo an einer verwinkelten Schnittstelle zwischen Chur und Bern, schätzt David Truttmann, Chefredaktor der Rätoromanischen Nachrichtenagentur FMR. Es werde aber gemunkelt, dass es nicht am Willen des Bundes gelegen habe. Immerhin habe das jetzige Novum die ehemalige rätoromanische Bundeskanzlerin Corina Casanova «angezettelt».
Laut einer aktuellen Umfrage in rätoromanischen Gemeinden gibt es mehr Rätoromaninnen und -romanen, als Abstimmungsbüchlein auf Rumantsch verteilt werden. So erhalten die Rätoromanen und -romaninnen in der Diaspora in Chur oder Zürich das Stimmmaterial ausschliesslich auf Deutsch.
«La taglia sin la valur da l’atgna locaziun»
Zudem wünschen sich laut Truttmann gewisse rätoromanische Stimmberechtigte das Material explizit in deutscher Sprache, weil sie so den amtssprachlichen Jargon besser verstehen. Ein Beispiel sei etwa der Begriff «La taglia sin la valur da l’atgna locaziun» für «Eigenmietwert», bemerkt Truttmann mit Blick auf die Abstimmung vom 28. September.