Ein Hallenbad mit einem 25-Meter-Becken, ein Becken mit Sprungturm, ein Aussenbereich und genügend Fläche für Läden und Büros – so sieht das Projekt aus, welches in der Sensler Gemeinde Plaffeien realisiert werden soll.
Nun hat ein Komitee eine Volksinitiative eingereicht, um den Neubau zu beschleunigen. Das Ziel: Das Volk soll darüber abstimmen, ob sich die Gemeinden im Sensebezirk mit rund 16 Millionen Franken daran beteiligen sollen.
Wir wollen unsere Bedürfnisse nicht über die Kantonsgrenze hinweg stillen müssen.
Zum Initiativkomitee gehört etwa der ehemalige Freiburger Mitte-Grossrat Bruno Boschung. Er will, dass der Bezirk ein Bad erhält, in dem sämtliche Schulen ihren Schwimmunterricht abhalten können. «Wir wollen bei uns selbst etwas realisieren und unsere Bedürfnisse nicht über die Kantonsgrenze hinweg stillen müssen.»
16 Millionen Franken von den Gemeinden
Das sieht der frühere FDP-Grossrat Rudolf Vonlanthen anders. In Marly im Saanebezirk gäbe es bereits ein Schwimmbad und dieses sei für viele Sensler Gemeinden gut erreichbar. Ausserdem sei auch in der Stadt Freiburg ein neues Schwimmbad geplant. «Wir haben genügend Kapazitäten, um den Schwimmunterricht durchzuführen.»
Es ist nicht möglich, dass dieses Bad selbsttragend ist.
Ausserdem stört er sich an den Kosten von rund 50 Millionen Franken. Zwar sollen private Investoren den Grossteil übernehmen. Aber die Sensler Gemeinden sollen sich gleichwohl beteiligen: mit rund 16 Millionen Franken – laut den Verantwortlichen ein einmaliger Betrag.
Die Gemeinde Plaffeien würde dann, falls nötig, das Betriebsdefizit von bis zu 200'000 Franken pro Jahr alleine übernehmen. Rudolf Vonlanthen zweifelt jedoch daran, ob diese Rechnung aufgeht: «Es ist nicht möglich, dass dieses Bad selbsttragend ist.»
Volksabstimmung in einem Jahr
Diesen Vorwurf lässt Bruno Boschung vom Initiativkomitee nicht gelten. Der Geschäftsplan des neuen Schwimmbades sei seriös erstellt worden. «Es geht um etwas Grosses in diesem Bezirk und wir möchten, dass die Gemeinden darüber befinden können, ob sie dieses Projekt unterstützen wollen oder nicht.»
Die eingereichten Unterschriften werden jetzt von den einzelnen Sensler Gemeinden geprüft. Voraussichtlich kommt es in einem Jahr zur Volksabstimmung im ganzen Bezirk. Bis dahin dürfte das Projekt bei den Senslerinnen und Senslern noch viel zu reden geben.