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Von wegen Kleidung und Frisur Schweizer Medien berichten nicht sexistisch über Politikerinnen

  • Schweizer Medien berichten ausgewogen über Politikerinnen und stellen diese nicht schlechter dar als Männer.
  • Zu diesem Schluss kommen Forscher an der Universität Zürich in einer Analyse.

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Frauen in den Vorzimmern der Macht
aus Echo der Zeit vom 18.08.2019. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 2 Sekunden.

Die Studie zur medialen Darstellung von Politikern und Politikerinnen berücksichtigt rund 1,8 Millionen deutschsprachige Medienartikel aller Zeitungen aus der Deutschschweiz mit Ausnahme der NZZ aus dem Zeitraum von 2012 bis 2018.

Sie entstand im Rahmen einer studentischen Arbeit unter Leitung von Lucas Leemann vom Institut für Politikwissenschaften an der Universität Zürich. Über die Ergebnisse berichteten die Tamedia-Zeitungen.

Die Resultate zeigten weniger geschlechtsspezifische Unterschiede, als man erwarten könnte, schrieben die Forscher. Die Presse berichte über Politikerinnen etwa im Anteil ihrer Sitzanteile. Das heisst, die Frauen kommen in den Zeitungen etwa gleich häufig zu Wort wie ihre männlichen Kollegen.

Doris Leuthard am häufigsten erwähnt

Am häufigsten erwähnt wurde dabei die frühere CVP-Bundesrätin Doris Leuthard. Die einstige Verkehrsministerin kam auf über 62'000 Nennungen. Bei den Männern führte Ex-Bundesrat und SVP-Übervater Christoph Blocher mit knapp 56'000 Erwähnungen die Hitliste an.

Zu welchen Themen Politikerinnen besonders häufig erwähnt werden, folge keinem klischierten Rollenverständnis, bilanzieren die Wissenschaftler. Die Suche nach Erwähnungen von Führungskompetenzen wie «kompetent», «intelligent» oder «strategisch» sowie nach Attributen wie «Blondine», «schlank» oder «charmant» ergab, dass Frauen gar mehr Integrität, Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit attestiert wird als Männern. Der Unterschied sei jedoch unbedeutend, schreiben die Autoren.

Hier geht es zur Studie

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Die Studie von Lucas Leemann vom Institut für Politikwissenschaften an der Universität Zürich finden Sie hier.

Äusserlichkeiten selten ein Thema

Vielmehr massgebend für die Berichterstattung ist den Forschern zufolge das persönliche Profil der Politikerinnen. Äusserlichkeiten wie Figur oder Haare werden laut der Untersuchung allgemein selten thematisiert. Eine gewisse Diskrepanz gebe es allerdings bei der Kleidung, die bei Politikerinnen häufiger erwähnt als bei Politikern.

Die Forscher haben dafür eine mögliche Erklärung: Der Dresscode sei für Frauen weniger eng gefasst und lasse mehr Individualität zu, sagte Christopher Huddleston vom an der Untersuchung beteiligten Politologenteams. Weiter kommt die Studie zum Schluss, dass für Politikerinnen mehr positiv und weniger emotional aufgeladene Wörter verwendet werden als für Politiker. Diese Unterschiede würden aber langsam kleiner werden.

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