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Vorbereitung Wintersportsaison Unterwegs mit dem Hasliberger Pistenchef

Um Schnee für die kommende Skisaison zu produzieren, wird jede Minute genutzt. Ein Besuch in Meiringen-Hasliberg.

Bei der Station Mägisalp auf 1700 Meter über Meer liegen ein paar Zentimeter Neuschnee. Die Sicht ist trüb. Und vor allem ist es kalt. Das ist gut, denn so können die Schneekanonen rund um die Uhr laufen gelassen werden. «Man muss diese Zeitfenster, in denen es kalt ist, optimal nutzen. Jede Minute», sagt Pistenchef Peter Michel. Denn diese Kältezyklen würden immer kürzer.

Mann in roter Jacke steht im verschneiten Berggebiet.
Legende: Pistenchef Peter Michel freut sich auf die anstehende Skisaison. SRF / Livia Middendorp

Peter Michel arbeitet seit über 30 Jahren bei den Bergbahnen Meiringen-Hasliberg. Als er damals in den 90er-Jahren angefangen hatte, gab es erst eine einzige Schneekanone im ganzen Skigebiet. Sie stand an einer Stelle, wo es immer etwas zu wenig Schnee gab. «Sonst hatte man den Schnee einfach zusammengestossen, dort wo man Skifahren wollte», erzählt Michel. «Das war ein riesiger Aufwand und es brauchte natürlich Schnee.» Das sei damals aber meist noch kein Problem gewesen.

Schneebedeckte Berghütten mit Schneekanone.
Legende: Solbad es kalt genug ist, laufen die Schneekanonen auf Hochtouren. Jede Minute wird genutzt, um Schnee zu produzieren. SRF / Livia Middendorp

Seither hat sich viel verändert und für Peter Michel steht inzwischen die letzte Saison an: Im kommenden Frühling wird er pensioniert. Noch ein letztes Mal das Skigebiet fit machen für die Wintersportgäste, darauf freue er sich. Ziel ist: Noch vor Weihnachten soll man hier Ski fahren können. Rund hundert fix installierte Schneekanonen und -lanzen helfen kräftig mit, das Ziel zu erreichen. Ohne sie geht es schon seit Jahren nicht mehr.

Kritische Lawinensituation

Neben der Schneemenge ist die Lawinengefahr eine Herausforderung. Drinnen in der Zentrale auf der Mägisalp bespricht Peter Michel mit seinem Mitarbeiter die Lawinensituation. Früher sei das erst im Frühling nötig gewesen. Doch heutzutage sei in dieser Jahreszeit der Boden nicht mehr gefroren. «Dazu hätte es einmal regnen müssen und dann rund 10 Tage richtig kalt sein sollen», sagt Michel. «Jetzt ist es vielleicht an der Oberfläche etwas gefroren, aber nicht bis in die Tiefe.» Das wirke sich dann auf die Schneedecke aus: Wärme aus dem Boden gelangt in den Schnee, es bildet sich Wasser und die Schneedecke kann sich unter Umständen lösen – zu einer Lawine.

Zwei Männer arbeiten an einem Bürotisch mit Laptop.
Legende: Peter Michel analysiert zusammen mit seinem Mitarbeiter die Lawinensituation. SRF / Livia Middendorp

Man müsse sich heutzutage deswegen ab dem ersten Schnee mit der Lawinensituation beschäftigen: «Bis im Frühling die Blumen wieder spriessen», sagt Michel. Er habe bereits heute Morgen mit Schüssen zwei Lawinen ausgelöst. Anfang Jahr gibt er sein Wissen jeweils in Kursen an jüngere Pisten-Patrouilliere weiter.

Dann ist er bis im Frühling noch eine letzte Saison lang im Einsatz. Peter Michel hofft, dass es auch in den kommenden Monaten noch etwas Neuschnee gibt. Wenn es auch neben der Piste weiss ist, sei das besser für die Sicherheit – und es gebe natürlich auch ein schöneres Bild ab.

Rendez-vous, 27.11.2024, 12:30 Uhr;stal

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