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Suche nach Rezepten Das hilft bei steigenden Gesundheitskosten

In der «Wahl-Arena» stand das Gesundheitswesen zur Diskussion. Hier fünf Lösungsvorschläge gegen die steigenden Kosten.

Die hohen Krankenkassenprämien sind seit Jahren Dauerthema. Gemäss Wahlbarometer-Umfrage sind diese die wichtigste politische Herausforderung aus Sicht der Wählenden. Hier die wichtigsten Rezepte aus Bern.

Höhere Franchisen: Jeder Patient muss sich an den Kosten eines Arztbesuchs beteiligen. Dieser jährliche Betrag heisst Franchise und ist frei wählbar. Er beträgt zwischen 300 und 2500 Franken jährlich. Erst wenn der Patient diesen Betrag ausgegeben hat, beteiligt sich die Krankenkasse. Mittels Franchise soll die Eigenverantwortung gestärkt und ein Anreiz geschaffen werden, weniger häufig oder nicht wegen Bagatellen einen Arzt zu konsultieren. Je höher die Franchise, desto geringer die Krankenkassenprämie. Allerdings werden durch dieses System vor allem gesunde Personen begünstigt. Chronisch Kranke haben nichts davon. Für sie macht nur die tiefste Franchise Sinn, da sie öfter zum Arzt gehen müssen. Derzeit wird im Parlament darüber debattiert, ob und wie die Franchisen an die Gesundheitskosten angepasst werden sollen. Die SP hat bereits ein Referendum gegen die Erhöhung der Franchisen beschlossen.

Referenzpreise für Generika: Nachahmer-Medikamente kosten in der Schweiz etwa doppelt so viel wie im Ausland. Um Kosten zu sparen, schlägt der Bundesrat ein Referenzpreissystem vor. Ist ein Medikament teurer als das Generikum, müssen die Patienten die Differenz selber zahlen. Gesundheitsminister Alain Berset hofft damit auf Einsparungen von 300 bis 500 Millionen Franken pro Jahr. Die von Pharma- und Chemieindustrie, Ärzteschaft und Apothekern gegründete Allianz gegen Referenzpreise warnt vor schlechteren Therapien und steigendem Medikamentenverbrauch.

Kostenbremse-Initiative: Die CVP hat die Initiative im Oktober 2018 lanciert. Die Idee dahinter: eine Schuldenbremse analog wie in der Finanzpolitik, welche die Akteure zum Sparen zwingt. Die Initiative verlangt, dass die Gesundheitskosten – und damit die Prämien – nicht stärker wachsen dürfen als die Gesamtwirtschaft und die Löhne. Laut CVP lassen sich dadurch sechs Milliarden Franken sparen. Die Sammelfrist für die Initiative läuft noch bis April 2020.

Prämien-Entlastungs-Initiative: Versicherte sollen nicht mehr als zehn Prozent ihres Einkommens für Krankenkassenprämien ausgeben müssen. Diese Deckelung will die SP mit ihrer Volksinitiative erreichen. Heute sind es gemäss Bundesamt für Gesundheit durchschnittlich 14 Prozent. Die Sammelfrist für das Volksbegehren läuft noch bis August 2020.

Ärzte-Stopp: Die Schweiz hat viele Ärzte, was die Gesundheitskosten ebenfalls steigen lässt. So hat der Bundesrat immer wieder eine 2001 verhängte provisorische Begrenzung der Neuzulassungen von Medizinern verlängert. Grundsätzlich unterstützt das Parlament den sogenannten Ärzte-Stopp, doch über die Details wird gestritten. Soll es eine Höchstgrenze von Zulassungen pro Kanton geben und wer legt diese fest? Oder sollen die Krankenkassen bestimmen, mit welchen Ärzten sie Verträge abschliesst – was die freie Arztwahl einschränkt?

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