Maya Bally tritt für die Aargauer BDP zu den Ständeratswahlen an. Die 58-Jährige ist bisher nicht in der nationalen Politik aktiv. Seit 2013 sitzt sie im Aargau im Kantonsparlament und ist vor allem als Bildungspolitikerin bekannt. Zwölf Jahre war Bally Präsidentin der Schulpflege Hendschiken. Neben der Bildung sind ihr Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik wichtig.
Bally ist verheiratet, hat einen Sohn und wohnt in Hendschiken. Beruflich hat die BDP-Politikerin unter anderem Erfahrungen im Banken- und Versicherungsbereich. Die ausgebildete Lehrerin arbeitet nach mehreren Weiterbildungen als Organisationfachfrau mit Management-Funktion.
Flexible Kompromisse sind gefragt
Sie habe noch Energie – auch zum Schluss des Wahlkampfes, meint Maya Bally im Gespräch mit SRF. Die Ausgangslage für ihre Kandidatur sei zwar schwierig mit einer kleinen Partei wie der BDP im Rücken. Sie halte sich aber an kleinen Dingen fest, wie etwa guten persönlichen Begegnungen im Wahlkampf. Im Zusammenhang mit der BDP höre sie dort oft: «Ihr wärt genau meine Partei. Ihr seid aber zu klein, dass ich euch wähle.» Bally ist überzeugt: «Wenn die Leute so wählen würden, wie sie abstimmen, dann wäre die BDP stärker.»
Die BDP müsse sich klarer positionieren, ist immer wieder zu hören. Das sei als Mittepartei mit stillen Schaffern gar nicht so einfach. Man suche in der BDP stets nach Kompromissen: Bei einigen Themen stimme man daher eher mit den Linken, bei anderen mit den Rechten. Beim Thema Klimaschutz sei der Standpunkt der Partei aber klar. Da müsse die Schweiz voran gehen, es brauche Anstösse für Änderungen.
Die BDP stehe aber nach wie vor für Eigenverantwortung. Mehr Prämienverbilligung bei der Krankenkasse im Aargau lehnt Maya Bally etwa ab. Man müsse hingegen Anstrengungen unternehmen um die Höhe der Prämien generell zu senken, meint sie.
Bei einer Wahl in den Ständerat würde Bally ihre Themen aus der kantonalen Politik weiterverfolgen: Die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung oder die Bildungspolitik. Als Mitglied einer kleinen Partei müsse sie sich aber bereits heute schnell in viele Themen einarbeiten können.
Den wackligen Nationalratssitz retten
Wie bei den Kandidierenden weiterer Kleinparteien im Aargau sind die Wahlchancen von Maya Bally nicht sehr gross. Die BDP hat in der Vergangenheit Wähleranteile eingebüsst und lag bei den letzten kantonalen Wahlen noch bei 2,7 Prozent. Bei den Aargauer Regierungsratswahlen 2016 hat Maya Bally aber bewiesen, dass sie weit über ihre Parteigrenzen hinaus Stimmen holen kann. Bei dieser «Personenwahl» erzielte sie fast ein Viertel der Stimmen.
Für die Aargauer BDP geht es bei den nationalen Wahlen nun darum, ihren einzigen Nationalratssitz zu verteidigen. Und dazu ist die Präsenz im Ständeratswahlkampf sicher hilfreich.