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Roland Frauchiger (EVP) «Ab 2030 kein CO2 mehr ausstossen ist illusorisch»

Für die Aargauer EVP will Roland Frauchiger einen Sitz in der kleinen Kammer erobern. Er kandidiert zum ersten Mal für den Ständerat. In der nationalen Politik spielte er bisher keine Rolle, seit 2014 sitzt er aber im Aargauer Kantonsparlament. Ausserdem ist er langjähriger Gemeindeammann von Thalheim. Frauchiger sagt von sich selber, er habe sein Herz in der politischen Mitte.

Der 59-Jährige wohnt in Thalheim mit seiner Frau. Er ist dreifacher Familienvater und engagiert sich neben der Politik auch in der Kirche. Der EVP-Kandidat arbeitet als selbstständiger Management-Coach und ist nebenbei noch Wirt. Zuvor war er Chef der Amag-Gruppe, einem grossen Auto-Importeur. Jeweils am Freitag betreibt Frauchiger in seinem Wohnort das Gasthaus «Thalner Bär» mit der Spezialität Cordon bleu und einer grossen Auswahl regionaler Weine.

Zur Person

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  • Geboren: 1960
  • Wohnort: Thalheim
  • Beruf: Management-Coach, Wirt
  • seit 2014: Grossrat Kanton Aargau, seit 2010: Gemeindeammann von Thalheim
  • Zivilstand: verheiratet, drei Kinder
  • Hobbys: Wandern, Lesen, Reisen, Mineralien, Modelleisenbahn

Weniger Pendeln, um das Klima zu schonen

Im Vergleich zu seiner Partei sind Frauchigers Positionen konservativer und bürgerlicher. Laut seinem Smartvote-Profil ist er zwar ein typischer Vertreter der Mitte, in Gesellschafts- und Wirtschaftsfragen tendiert er aber weiter auf die bürgerliche Seite als viele andere EVP-VertreterInnen. Er wolle sich nicht verbiegen, meint Frauchiger im Gespräch mit SRF. «Mein einziges Wahlversprechen ist: Ich bin so, wie ich bin.» Einen Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen könnte er sich vorstellen, das Stimmrecht für Ausländer auf Gemeindeebene lehnt er ab.

Beim Thema Klimaschutz meint er, viele Prognosen seien noch theoretisch. Den CO2-Ausstoss bis ins Jahr 2030 ganz zu reduzieren, erachtet er als illusorisch. Klar sei aber, dass die Ressourcen besser geschont werden müssten. Ölheizungen bei Neubauten will Roland Frauchiger aber zum Beispiel nicht verbieten. Auch eine Lenkungsabgabe auf Benzin erachtet er als schwierig. «Wenn man echt lenken möchte, müsste der Liter Benzin einen Fünfliber kosten – und das ist unrealistisch und unsozial.»

Smartspider Roland Frauchiger
Legende: Das politische Profil von Roland Frauchiger. SRF

In seinem Wohnort Thalheim seien viele Personen auf das Auto angewiesen, meint Frauchiger. In Richtung Zürich brauche er aber oft den Zug. Viele Leute seien aber grundsätzlich nicht bereit, ihre Verkehrsgewohnheiten anzupassen. Hier könnten als Alternative zum Benzinmotor Elektro- oder Wasserstoffautos zum Einsatz kommen. Roland Frauchiger könnte sich auch vorstellen, dass Arbeitsplätze von den grossen Zentren in die Regionen verlagert werden – etwa in Coworking-Spaces – und die Mitarbeitenden weniger weit pendeln müssen.«Wir brauchen Konzepte, damit wir weniger mobil sein müssen.»

Werbung für die Partei

Die Wahlchancen von Roland Frauchiger sind sehr klein. Dazu fehlt seiner EVP im Aargau die Wählerbasis. Der Sinn hinter Frauchigers Kandidatur ist denn auch, «Werbung» für seine Partei für die Nationalratswahlen zu machen. Im Gegensatz zum Ständerat ist es im Nationalrat nämlich nicht ausgeschlossen, dass die EVP im Aargau einen Sitz holen könnte.

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