Wie gewinnt man Wahlen? Am Wichtigsten sind noch immer die Inhalte, darin sind sich die Aargauer und Solothurner Parteien einig. Trotzdem: Auch das beste Parteiprogramm bringt nichts, wenn es keiner kennt. Für die Parteien ist es daher besonders in einem Wahljahr zentral, dass sie ihre Inhalte an die Wählerin und den Wähler bringen und dass diese dann auch tatsächlich an die Urne gehen. Doch wie mobilisieren?
SVP: Seine Partei setze primär auf Themenwahlkampf, betont Thomas Burgherr, Präsident der Aargauer SVP. Man werde das Gespräch mit den Menschen suchen, indem man sie mit Standaktionen oder an Bahnhöfen direkt anspreche. Auch eine Telefonkampagne, bei der potentielle Wähler angerufen werden, fasst die SVP dieses Jahr zum ersten Mal ins Auge. Beschlossen sei dies aber noch nicht. Burgherr sagt weiter: «Wir werden unseren Wahlkampf auch über die klassischen und die sozialen Medien führen.»
SP: Inserate, Flyer, Werbevideos – Wahlkampf ist teuer. Die anderen Parteien hätten zwar mehr Geld für den Wahlkampf zur Verfügung, dafür habe die SP mehr Menschen, sagt die Präsidentin der Solothurner Sozialdemokraten, Franziska Roth. Und diese Menschen, welche sich für die Partei engagieren, würden in erster Linie im direkten Gespräch mögliche Wählerinnen und Wähler überzeugen und so für die Wahlen mobilisieren. Dies mit Standaktionen, via Telefonkampagne oder auch direkt an der Haustüre, so Roth.
FDP: Die Freisinnigen starten eine «Door-to-Door»-Kampagne. «Wir gehen gezielt auf Leute zu, die uns wählen könnten», sagt Lukas Pfisterer, Präsident der Aargauer FDP. Man habe Daten anhand von Umfragen und Facebook-Einträgen erhoben. So muss die Partei nicht einfach nach dem Zufallsprinzip an Türen klingeln. Natürlich werde die FDP ebenfalls mit klassischen Instrumenten werben, wie Inseraten, Standaktionen oder auf Social Media, so Pfisterer.
CVP: Mit Telefonkampagnen, Standaktionen und weiteren Veranstaltungen will die CVP in diesem Herbst ihre Wählerinnen und Wähler an die Urne bringen. Neu gibt es bei der CVP eine Botschafter-Kampagne für die Sozialen Medien. Die Solothurner CVP-Präsidentin Sandra Kolly sagt: «Es handelt sich dabei um Leute, die den Umgang mit Sozialen Medien beherrschen und auf diese Weise ein möglichst breites Publikum ansprechen.» So wolle die CVP vermehrt auch junge Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen, sagt Kolly.
Grüne: Zum ersten Mal werden die Grünen im Kanton Aargau in diesem Jahr in manchen Bezirken ebenfalls Telefonkampagnen durchführen, also potentielle Wählerinnen und Wähler direkt anrufen. Das sagt Parteipräsident Daniel Hölzle. Darüber hinaus wollen die Grünen mit den Menschen ins Gespräch kommen, indem sie Podien veranstalten und Standaktionen durchführen. Die Jungen werde man über Social Media ansprechen, sagt Daniel Hölzle. «Dort sind wir anderen Parteien voraus.»