Welche Liste wird im Herbst in den Wahlunterlagen zuvorderst sein? Welche Partei kann «Liste 1» auf ihre Plakate drucken? Im Kanton Graubünden wurde dies am Dienstag per Los entschieden.
Den ersten Platz hat sich die Junge BDP geschnappt. «Das Glück war uns hold», so BDP-Parteipräsident Beno Niggli nach der Auslosung. Und auch die Nummer 12 der Mutterpartei sei eine gute Zahl, mathematisch sei sie interessant.
Listennummern haben höchstens einen Marketingeffekt. Entscheidend sind die Inhalte der Parteien.
Doch spielt die Listennummerierung überhaupt eine Rolle? «Es dürfte eher einen psychologischen Effekt haben», sagt etwa Walter Frizzoni von der Standeskanzlei Graubünden.
Der Bündner Politologe Clau Dermont sieht das ähnlich: «Entscheidend sind die Inhalte des Wahlkampfs, nicht die Listennummern.» Diese könnten lediglich Einfluss auf das Marketing haben: «Es sieht gut aus, wenn man die Nummer 1 hat, mehr aber nicht.»
Rekordzahl an Listen
Dass in diesem Jahr mit 18 Listen so viele wie noch nie eingereicht wurden, könne dagegen Auswirkungen auf den Wahlkampf haben: «Jemand, der sich nicht gross mit dem Wahlkampf auseinandersetzt, könnte etwas überfordert sein, wenn es ans Wählen geht. Und so könnte er sich für eine Liste entscheiden, die ihm eigentlich nicht so zusagt.»
Auf dem 18. und letzten Platz liegt die FDP mit der «Supporterliste». Allerdings wurde die Hauptliste der FDP als zweite gezogen. «Am liebsten hätten wir die Nummer 1 gehabt, aber mit der Hauptliste auf Platz 2 sind wir auch zufrieden», sagt Wahlkampfleiter Thomas Hobi.
Die Nummerierung ist aber noch nicht endgültig abgeschlossen. Bis am 5. August können noch weitere Listen eingereicht werden.