Die FDP kommt in Schaffhausen auf einen Wähleranteil von nur 12 Prozent. Sie wäre im Hinblick auf die Nationalratswahl also dringend auf eine Listenverbindung mit der viel stärkeren SVP angewiesen. Dennoch gibt es jetzt keinen bürgerlichen Schulterschluss. Das hat die klare Mehrheit der FDP-Mitglieder an einer Parteiversammlung entschieden.
Frage der Glaubwürdigkeit
Die Angriffe der SVP auf die freisinnige Politik und auf FDP-Parteiexponenten sowie das berühmte Wurmplakat der SVP haben das Fass zum Überlaufen gebracht. Langfristig fahre die FDP besser, wenn sie Eigenständigkeit entwickle. Auch die politische Glaubwürdigkeit stehe auf dem Spiel, so die Haltung der Mehrheit in der Partei.
Nur eine Minderheit plädierte für die Listenverbindung. Dabei gehe es nicht um die gleichen Werte, sondern um reine Wahlarithmetik. Ausserdem sei ein Sololauf der FDP unfair gegenüber den Nationalratskandidaten, die bereits viel Geld und Zeit in einen nun fast aussichtslosen Wahlkampf investiert hätten. Diese reagierten enttäuscht auf den Entscheid.