Seit Monaten wurde hinter den Kulissen taktiert, heute haben die St. Galler Parteien offengelegt, wer mit wem eine Allianz bildet und eine Listenverbindung für die Nationalratswahlen vom 20. Oktober eingeht.
Besonders interessant ist dabei die GLP. Im Kanton Graubünden spannt sie mit der SP und den Grünen zusammen – es gibt also ein links-grünes Bündnis. Anders im Kanton St. Gallen, wo die GLP eine Listenverbindung mit CVP, BDP und EVP macht.
Linke enttäuscht, CVP erfreut
Die Absage der St. Galler GLP für ein «Links-Grünes Päckli» hat die SP und die Grünen schwer enttäuscht. Diese hatten mit gleich vier Sitzen spekuliert. Jetzt muss sich Links-Grün wohl mit den bisherigen zwei sicheren SP-Sitzen begnügen. Ohne weitere Unterstützung auch noch einen grünen Sitz zu erobern, wird wohl schwierig.
Die CVP hingegen freut es. Dank der Listenverbindung sind ihre drei bisherigen Sitze wohl gesichert. Dass die GLP, welche in St. Gallen nicht besonders stark ist, in dieser Konstellation selber auch noch einen Sitz erobert, ist fraglich. Es werden wohl im Herbst wenige Stimmen darüber entscheiden, wer Erfolg haben wird.
Druck aus Bern
Auch die FDP hätte gerne mit der GLP eine Listenverbindung gemacht. Allerdings kam auch das nicht zustande. Die GLP hat offenbar bei diesen Verhandlungen am Schluss auch dem Druck der Parteizentrale in Bern nachgegeben. Das gibt zumindest indirekt auch Kantonalpräsidentin Nadine Niederhauser zu. Die GLP-Parteizentrale hatte nämlich gefordert, dass die Kantonalparteien eine Listenverbindung mit den Bürgerlichen, insbesondere der CVP, eingehen sollten.