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Ständerat St. Gallen Paul Rechsteiner, der SP-Rentner will im Stöckli bleiben

Paul Rechsteiner ist seit 1986 in Bern. Trotz seines Rentenalters will er seinen Ständeratssitz nochmals verteidigen.

Paul Rechsteiner ist in St. Gallen aufgewachsen und arbeitet als Anwalt. Er setzt sich vor allem für Arbeiterinnen und Arbeiter ein, für das Recht der sozial Schwächeren. Dies prägte auch seine politische Laufbahn.

Paul Rechsteiner

SP-Ständerat

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Paul Rechsteiner wurd 1952 geboren. Er wuchs in St. Gallen auf und ist noch heute dort wohnhaft. 1977 bis 1984 war Rechsteiner Stadtparlamentarier, danach für zwei Jahre im St. Galler Kantonsrat. 1986 wurde Rechsteiner in den Nationalrat gewählt, wo er bis 2011 politisierte. Es folgte der Wechsel in den Ständerat. Nach elf Jahren in der kleinen Kammer tritt Rechsteiner per Ende 2022 ab. 1998 bis 2018 war Rechsteiner zudem Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds.

Als Rechsteiner 25 Jahre alt war, wird er als Vertreter der SP in das St. Galler Stadtparlament gewählt. Später wird er Kantons- dann auch Nationalrat. Nach einem harten Wahlkampf wird er 2011 in den Ständerat gewählt. Dem Vorzeigepolitiker der Linken gelang es damals, die CVP aus dem Stöckli zu drängen und gleichzeitig den Sturm der SVP aufs Stöckli abzuwehren.

Politische Ziele

Paul Rechsteiner setzt sich politisch – wie auch als Anwalt – vor allem für die Rechte und Besserstellung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein. Er schreibt die Festsetzung von Mindestlohn oder beispielsweise auch die Sicherstellung und Verbesserungen im Bereich der AHV-Renten auf seine Fahne. Auch in Verhandlungen mit der EU gilt er als Verfechter der flankierenden Massnahmen – Stichwort «Lohnschutz».

Kulturpolitisch setzt sich Paul Rechsteiner für die Rehabilitierung von Personen ein, welche durch ihren Einsatz für bedrohte Menschen in Ungnade gefallen waren. Beispiel hierfür ist die Rehabilitierung des St. Galler Polizeikommandanten Paul Grüninger.

Smartspider-Grafik
Legende: SMARTVOTE

Nach seiner Wahl in den Ständerat widmete sich der SP-Politiker vermehrt Ostschweizer Themen, insbesondere auch dem verbesserten Bahnanschluss der Ostschweiz. Hier setzte er zusammen mit der damaligen FDP-Ständerätin Karin Keller-Sutter in einer ungewöhnlichen Allianz wichtige Ecksteine.

Autobahnen sind bekanntlich nicht meine Leidenschaft.
Autor: Paul Rechsteiner Ständeratskandidat

Paul Rechsteiner musste in seiner Karriere allerdings auch immer wieder Rückschläge einstecken. Als SP-Vertreter war er oft in der Minderheit in den meist von Bürgerlichen dominierten Parlamenten.

Wahlchancen intakt

Paul Rechsteiner ist sich einen harten Wahlkampf gewohnt. Seine Chancen für eine Wiederwahl stehen trotz seines Pensionsalters gut. Rechsteiner ist – vor allem seit er im Ständerat ist – auch bis weit ins bürgerliche Lager hinein durchaus wählbar. Das Argument der «ungeteilten bürgerlichen Standesstimme in Bern» wird im bürgerlichen St. Gallen zwar noch beschworen, hat in der Realität aber wenig Gewicht.

Wegen der vielen Kandidierenden wird in St. Gallen mit einem zweiten Wahlgang gerechnet. Falls sich die bürgerlichen – namentlich FDP und SVP – dann nicht auf einen gemeinsamen Gegenkandidaten einigen, kann Rechsteiner wohl auch für weitere vier Jahre im Stöckli politisieren.

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