Jetzt sind auch die letzten Allianzen im Kanton Thurgau für die Wahlen im Herbst geklärt: Die Delegierten der Grünen Partei haben sich am Montagabend - nach einer intensiven Diskussion - am Schluss doch klar für eine Listenverbindung mit den Grünliberalen und der SP ausgesprochen.
Die Alternative wäre gewesen: Der SP die kalte Schulter zeigen und nur mit der GLP eine Listenverbindung eingehen. Ein Grund dafür: Es gibt Mitglieder bei den Grünen, die von der SP enttäuscht sind, wie die Grossrätin Karin Bétrisey. Man sei nur Steigbügelhalter und Juniorpartner. Trotzdem freue sie sich jetzt auf einen gemeinsamen Wahlkampf und hoffe auf eine spätere Anerkennung der Hilfe der Grünen bei der Wiederwahl der bisherigen SP-Nationalrätin, Edith Graf-Litscher.
SP im Schlafwagen
Wenn die Grünen des Kantons Thurgau der SP die kalte Schulter gezeigt hätten, dann hätte es für die bisherige Nationalrätin der SP, Edith Graf-Litscher, eng werden können.
Einerseits wäre ihre Wiederwahl ohne Listenverbindung nicht gesichert. Andererseits hätten die beiden grünen Parteien - die Grünen und die GLP - ihre Chancen auf eben diesen Sitz der SP erhöht. Aber das sind Rechenspiele: Wichtiger seien die gemeinsamen Werte mit der SP, sagte der grüne Kantonsrat, Toni Kappeler.
Durch diese Listenverbindung ist nun die Wiederwahl von Edith Graf-Litscher gesichert - quasi im Schlafwagen werde sie die Wahl schaffen, sagten gestern einzelne Delegierte
Grüne wollen den Sitz der SVP
Aber die Grünen wollen noch mehr: Sie wollen den Sitz von Markus Hausamann von der SVP, der aus dem Nationalrat zurückgetreten ist. Diesen Sitz greifen sie mit der Listenverbindung an.
Offen bleibt aber, ob dieser Sitz - wenn er denn tatsächlich erobert wird - zur GLP oder zu den Grünen wandern würde. Das hängt dann nämlich davon ab, welche Partei mehr Stimmen macht. Dass es die Grünen sein werden, davon ist der Parteipräsident der Grünen, Kurt Egger, überzeugt.
Die Grünen, die SP und die GLP gehen bei den Wahlen im Herbst eine Listenverbindung ein. Das haben nach der Delegiertenversammlung auch die Präsidenten der beiden anderen Parteien bestätigt.