Bei den nationalen Wahlen verfügten die Zürcher Parteien über unterschiedlich hohe Wahlkampf-Budgets. Wie sich beim Blick auf die Zahlen allerdings zeigt, ist viel Geld kein Garant für einen Wahlerfolg.
Wenig Budget, viele Freiwillige
So hatten die Grünliberalen zwar im Vergleich ein bescheidenes Budget von rund 300'000 Franken zur Verfügung. Dennoch eroberten sie drei Sitze im Nationalrat – dank vieler zusätzlicher Helferinnen und Helfer, wie GLP-Co-Präsidentin Corina Gredig festhält: «Sehr viele Mitglieder haben auf der Strasse Werbung gemacht. Solche unbezahlten Stunden haben sicherlich zu unserem Wahlerfolg beigetragen.»
Wahlverlierer trotz viel Geld
Die SP wiederum hatte für Flyer, Plakate oder Telefonwerbung eine Million Franken zur Verfügung. Trotzdem hat sie zwei Sitze im Nationalrat verloren. «Mit Geld allein macht man noch keinen Wahlkampf», sagt Andreas Daurù, Co-Präsident der SP Zürich. Das schlechte Abschneiden der SP habe mit der grünen Welle zu tun, so Daurù: «Auch mit intensiven Wahlkampagnen kann man hier nicht viel ausrichten.»
Wahlverliererin auf bürgerlicher Seite war die SVP, die in der kommenden Legislatur auf zwei Nationalratssitze verzichten muss. Sie legt ihr Wahlkampf-Budget allerdings nicht offen.
Selber noch Geld sammeln
Die Zürcher FDP, die ihre Sitze im Nationalrat nur knapp halten konnte, investierte wiederum mehr als eine Million Franken in den Wahlkampf. «Wir mussten aber auch einen zweiten Ständeratswahlgang bestreiten, was die GLP und die SP nicht mussten», erklärt der kantonale FDP-Präsident Hans-Jakob Boesch.
Zusätzlich konnten bei SP, GLP und FDP Kandidierende noch selbst Geld sammeln. Dieses ist im Budget nicht angegeben.