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Gefälschte Unterschriften Zuger Parat-Partei muss auf Nationalratswahlen verzichten

Ungültige Unterschriften, die von Dritten gesammelt wurden, werden der Kleinpartei um Stefan Thöni zum Verhängnis.

Um an den Nationalratswahlen teilzunehmen und eine Liste einzureichen, braucht es im Kanton Zug 100 beglaubigte Unterschriften. Die Partei für Rationale Politik, Allgemeine Menschenrechte und Teilhabe (kurz Parat) rund um den Kandidaten und Informatikingenieur Stefan Thöni gab das Sammeln dieser Unterschriften als Ferienjob in Auftrag.

Laut einer Mitteilung vom Dienstagabend wurde die Partei von der Zuger Staatskanzlei informiert, dass zahlreiche eingereichte Unterschriften nicht gültig seien. «Wir erwarten, dass die hohe Anzahl von Unterschriften bereits Verstorbener oder schlichtweg nicht existenter Personen unsere Teilnahme verhindern wird», sagt Parteipräsident Stefan Thöni.

Strafanzeige eingereicht

Die Partei reichte laut eigenen Angaben bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige ein. Aufgrund dessen, dass die Mitglieder der Parat zur Unterschriftensammlung externe Personen beauftragt hätten, liege der Verdacht nahe, dass eine dieser Personen eine Vielzahl von Unterschriften gefälscht haben könnte, heisst es in der Mitteilung. Angesichts der wohl verpassten Wahlteilnahme handle es sich nicht um einen «Lausbubenstreich». Der Fall solle lückenlos aufgeklärt werden.

Die Zuger Partei Parat wollte bei den eidgenössischen Wahlen vom Herbst im Nationalrat mit Präsident Stefan Thöni und den weiteren Kandidatinnen Anna Payer und Moira Brülisauer antreten. Thöni kandidiert auch für den Ständerat. Diese Kandidatur ist gültig. Parat wurde erst am 22. Juli 2019 gegründet und ging aus der Piratenpartei Zentralschweiz hervor.

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