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SP kann feiern – GLP hat das Nachsehen
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 22.10.2023. Bild: Keystone/Urs Flüeler
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Wahlen Kanton Luzern SP setzt erneut Zeichen für Menschen mit Migrationshintergrund

Bei der Verteilung der neun Luzerner Sitze im Nationalrat kommt es zu einer überraschenden Verschiebung: Die SP legt einen Sitz zu – dies auf Kosten der GLP. Es scheint so, als hätten die Themen Krankenkassenprämien und Teuerung der SP genützt. Die SP kann diesen Erfolg sicherlich auch dank einer starken Liste mit lauter Kantonsratsmitgliedern und einem bekannten Zugpferd, dem früheren nationalen Juso-Präsidenten David Roth, feiern.

Starkes Zeichen und Wermutstropfen gleichzeitig

Den zweiten Sitz erobert die SP mit Kantonsrat Hasan Candan. Damit setzt die Partei nach der Wahl von Ylfete Fanaj in die Luzerner Regierung im Frühling ein starkes Zeichen: Menschen mit Migrationshintergrund schaffen es auch im konservativ geprägten Kanton Luzern in höchste politische Ämter.

Ein Wermutstropfen für die Genossen dürfte sein, dass nach dem Rücktritt von Prisca Birrer-Heimo die Partei – und wenn man die Grünen dazu rechnet, die ganze politische Luzerner Linke – ausschliesslich von Männern in Bundesbern vertreten wird.

SVP konnte wider Erwarten nicht zulegen

Obwohl national die SVP die grosse Wahlsiegerin ist, konnte sie entgegen aller Prognosen im Kanton Luzern ihren 2019 verlorenen Sitz nicht zurückholen. Dies mag überraschen. Es liegt aber wohl daran, dass die Partei im Gegensatz zur Mitte oder auch zur FDP mit weit weniger Kandidierenden antrat und auch mit einer weniger starken Hauptliste.

Die Strategie der Mitte hingegen ging voll auf: Wie schon 2019 wurde der Partei ein Sitzverlust prognostiziert, was nicht eintrat. Es scheint, dass der Namenswechsel der ehemaligen CVP im Kanton Luzern, wo die CVP einst gegründet wurde, keinen negativen Effekt hatte. Zudem trat die Partei mit einer richtig gehenden Flut an Kandidierenden und sehr bekannten, breit aufgestellten Persönlichkeiten an – was sich wohl auszahlte.

Abwahl Fischer bedeutet wohl politischer Rückzug

Bitter ist der Wahlausgang für Roland Fischer von der GLP, welcher 2011 erstmals in den Nationalrat gewählt wurde. Bereits 2015 verpasste er die Wiederwahl, wurde dann 2019 wieder gewählt – und muss nun seinen Sitz erneut räumen. Seine politische Karriere dürfte damit ein Ende finden. Die Themenlage in diesem Wahlkampf sprach nicht für die GLP. Dass ihr Sitz jetzt an die SP ging, rückt die Luzerner Vertretung im Nationalrat sogar leicht nach links. Dies auch, weil im Gegensatz zur nationalen Partei die Luzerner Grünen keinen Sitzverlust hinnehmen musste.

Beim Ständerat alles beim alten – dank gemeinsamer Liste

Im Ständerat hingegen wünscht die Luzerner Stimmbevölkerung keine Veränderung. Obwohl die politischen Profile der bisherigen Damian Müller (FDP) und Andrea Gmür (Mitte) sehr ähnlich sind, wurden sie trotz Angriffen von links und rechts klar bestätigt. Offenbar sieht es die Mehrheit so wie die bisherigen Luzerner Standesvertreter, welche betonen, wie wichtig es sei, dass die beiden Luzerner Stimmen in Bern geeint auftreten.

Jedoch ist das gute Resultat der beiden Bisherigen nicht einfach der Lohn für die Arbeit – sondern auch Resultat davon, dass die Mitte und die FDP für den Ständerat gemeinsam in den Wahlkampf zogen und auch eine gemeinsame Liste präsentierten.

Sämi Studer

Sämi Studer

Redaktor Zentralschweiz

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Im Jahr 2004 begann Sämi Studer seine Arbeit beim Schweizer Radio und Fernsehen. Seit 2017 ist er Redaktor beim Regionaljournal Zentralschweiz. Dort ist er für die Berichterstattung aus dem Kanton Luzern zuständig.

 

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 22.10.2023, 17:30 Uhr

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