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Ständerat Kanton Solothurn Franziska Roth schafft die Wahl deutlich – und sichert SP-Sitz

Die SP-Kandidatin Franziska Roth schlägt ihren Konkurrenten Christian Imark (SVP). Damit bleibt der Sitz in SP-Hand.

    Franziska Roth schafft die Wahl überraschend klar gegen Christian Imark. Nach dem ersten Wahlgang lagen zwischen den beiden kaum 1000 Stimmen. Im zweiten Wahlgang holte SP-Frau Roth aber nicht nur in den Städten (Solothurn: 75 %, Olten 71 %) mehr Stimmen als Christian Imark.

    Auch in zahlreichen ländlicheren Gemeinden schrieben mehr Stimmbürgerinnen und Stimmbürger den Namen Franziska Roth auf den Stimmzettel. So zum Beispiel in Lommiswil (55 %) oder Fulenbach (54 %).

    Christian Imark konnte dagegen nicht einmal alle Gemeinden in seiner Heimatregion Schwarzbubenland für sich entscheiden.

Auch Bürgerliche wählten Roth

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Einschätzung von Regionalredaktor Andreas Brandt:

Das Rennen vor dem zweiten Wahlgang im Kanton Solothurn galt als offen. Doch Franziska Roth setzte sich komfortabel gegen Christian Imark von der SVP durch.

Offenbar wählten auch zahlreiche Mitte- und FDP-Wählerinnen und Wähler SP-Kandidatin Franziska Roth. Und dies, obwohl die Solothurner FDP zum ersten Mal überhaupt einen SVP-Kandidaten zur Wahl empfahl.

Dies zeigt, dass Christian Imark viele im Kanton Solothurn nicht davon überzeugen konnte, dass er als Ständerat weniger polternd und auf SVP-Linie politisieren würde wie als Nationalrat.

Franziska Roth dagegen schaffte es, weit über die SP hinaus Stimmen zu holen. Ihr nahm das Stimmvolk offenbar ab, dass sie konsensorientiert politisieren kann. Auch, dass sie eine Frau ist, könnte ihr Stimmen von bürgerlichen Frauen gebracht haben.

Franziska Roth zeigt sich in einer ersten Reaktion überwältigt: «Ich bin sehr dankbar den Leuten, die mich unterstützt haben, es war ein Krampf. Das Resultat ist aber auch eine extreme Verantwortung für mich, dass ich das halte, was ich im Wahlkampf versprochen habe.»

Franziska Roth lacht
Legende: Franziska Roth kann den Kanton Solothurn in den nächsten vier Jahren im Ständerat vertreten. Keystone / Anthony Anex

Sie wolle - wie angekündigt - auch mal für die Sache und nicht nur nach dem Parteibuch entscheiden, sagt Roth gegenüber Radio SRF. Zu den Gründen für ihren Erfolg weist Roth darauf hin, dass sie zwar engagiert politisiere, aber auch kompromissfähig sei.

Konsens und Lösungen für die Sache finden sind mein grösster Wunsch.
Autor: Franziska Roth Neue SP-Ständerätin Kanton Solothurn

Das Stimmvolk habe sich gefragt: «Wer bietet trotz pointierter Politik Hand für Kompromisse? Wer sitzt an einen Tisch und sucht Lösungen?» Deshalb hätten viele ihren Namen auf den Wahlzettel geschrieben. «Konsens und Lösungen für die Sache finden sind mein grösster Wunsch».

Ausserdem weist Franziska Roth auf die relativ hohe Stimmbeteiligung von 44 Prozent hin. Dies zeige, dass die Stimmbürgerinnen teilnehmen wollten und sie mehrheitlich gewählt hätten. «Es gab auch Bürgerliche, die zu mir gesagt haben: Dann beisse ich jetzt in den sauren Apfel und wähle das kleinere Übel.»

Geteilte Standesstimme seit 1999

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Die Solothurner SP hat bereits eine lange Tradition im Ständerat.

Insgesamt sassen bisher fünf SP-Männer (Gottfried Klaus, Werner Vogt, Walter Weber, Ernst Leuenberger, Roberto Zanetti) während total 67 Jahren für den Kanton Solothurn im Ständerat. Seit 1999 ist einer der Solothurner Ständeratssitze ununterbrochen in der Hand der SP.

Einen SVP-Ständerat gab es im Kanton Solothurn dagegen noch nie.

Franziska Roth ist erst die zweite Ständerätin des Kantons Solothurn. Als erste und bisher einzige Frau sass Rosmarie Simmen (CVP, 1987-1999) im Stöckli.

Damit verteidigt Franziska Roth den Sitz von Roberto Zanetti. Mit Christian Imark scheitert dagegen erneut ein SVP-Kandidat bei einer Majorzwahl in Solothurn. Bislang ist es niemandem der Solothurner SVP gelungen, eine Wahl in den Ständerat oder den Regierungsrat zu gewinnen.

Christian Imark blickt auf Smartphone
Legende: Christian Imark schaffte die Wahl in den Ständerat auch im zweiten Anlauf nicht. Vor vier Jahren unterlag er in der Stichwahl Roberto Zanetti, nun Franziska Roth. Keystone / Anthony Anex

Auch die erstmalige Unterstützung der FDP half der SVP nicht zum ersehnten Erfolg, auch wenn Imark sagt: «Ich habe grosse Unterstützung gespürt von der Wirtschaft, den Bauern, auch den Freisinnigen, aber es hat nicht gereicht».

Franziska Roth konnte offenbar besser mobilisieren – über ihre Partei hinaus.
Autor: Christan Imark Kandidat Ständerat SVP

Der Rückstand von knapp 8'000 Stimmen auf Franziska Roth (SP) ist für Imark überraschend deutlich. «Franziska Roth konnte offenbar besser mobilisieren in ihrer Partei und darüber hinaus und deshalb hat sie die Wahl verdient gewonnen.»

Roth und Bischof mit Blumenstrauss
Legende: Das Solothurner Ständeratsduo für die nächste Legislatur: Franziska Roth (SP) und Pirmin Bischof (Mitte). Keystone / Anthony Anex

Damit vertreten Franziska Roth (SP) und Pirmin Bischof (Mitte) den Kanton Solothurn in den nächsten vier Jahren im Ständerat. Bischof war schon im ersten Wahlgang am 22. Oktober wiedergewählt worden.

Die Parteizusammensetzung der Solothurner Ständeratssitze bleibt damit gleich wie in den letzten zwölf Jahren. Beide Solothurner Vertretungen im Ständerat stammen damit nun übrigens aus der Kantonshauptstadt Solothurn.

Farah Rumy ist neue Nationalrätin

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Franziska Roth und Farah Rumy mit Blumenstrauss
Legende: Farah Rumy profitiert vom Wahlerfolg von Franziska Roth. Keystone / Anthony Anex

Da Franziska Roth in den Ständerat gewählt wurde, rückt Farah Rumy in den Nationalrat nach. Die Kantonsrätin der SP hat Jahrgang 1991, ist diplomierte Pflegefachfrau und heute Berufsschullehrerin. Sie stammt aus Grenchen.

Eidgenössische Wahlen im Kanton Solothurn

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Symbol Wahlurne Kanton Solothurn
Legende: srf

Am 22. Oktober 2023 wählen die Solothurner Stimmberechtigten ihre Vertretungen im National- und Ständerat. Hier finden Sie eine Übersicht mit Hintergründen und Einschätzungen .

SRF1 Regionaljournal Aargau Solothurn, 19.11.2023, 12:03 Uhr ; 

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