Im Baselbiet finden am 12. Februar neben Wahlen ins Parlament auch Wahlen in die Regierung statt. Diese versprechen viel Spannung. Umkämpft ist vor allem der frei werdende Sitz von Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP). Er tritt nach acht Jahren in der Regierung nicht mehr an.
Gleich vier Kandidierende wollen den Sitz von Weber erobern. Die SVP will den Sitz mit ihrer Nationalrätin Sandra Sollberger verteidigen. Ob es gelingt, ist offen. Sollberger machte einen medial eher zurückhaltenden Wahlkampf.
Kaminfeuergespräche und 1000 Plakate
In Lauerstellung sind Thomas Noack (SP), Manuel Ballmer (GLP) und Thomi Jourdan (EVP). Der Muttenzer Jourdan betrieb den wohl aktivsten Wahlkampf. Er liess im ganzen Kanton 1000 Plakate aufhängen und führte auf seinem Youtube-Kanal mit mehr oder weniger prominenten Baselbietern und Baselbieterinnen Gespräche vor einem Kaminfeuer.
Die vier Neuen
Doch auch die Chancen von Thomas Noack sind intakt. Der Gemeinderat aus Bubendorf kann auf die Wählerschaft der SP zählen, der aktuell wählerstärksten Partei im Baselbiet. Ausserdem verfügt er über Erfahrung in Politik und Verwaltung. Ob die SP gleich zwei Regierungsräte stellen kann, ist jedoch fraglich. Ein ähnlicher Versuch bei den Wahlen 2015 scheiterte kläglich. Die SP flog damals gleich ganz aus der Regierung und musste vier Jahre warten, bis sie ihren Sitz wieder zurückholte.
Kaum Chancen haben, dürfte Manuel Ballmer von der GLP. Ballmer tritt gleichzeitig auch bei den Landratswahlen an. Er selber bezeichnet sich als Aussenseiter und machte im Wahlkampf denn auch keinen Hehl daraus, dass seine Kandidatur vor allem auch dazu da ist, seine Partei und ihre Positionen für die Landratswahlen bekannter zu machen. Die GLP schaffte es im Baselbiet seit ihrer Gründung nicht, mehr als drei Sitze zu holen, während in anderen Kantonen die Grünliberalen stets zulegen konnten.
Die vier Bisherigen
Als gesichert gilt indes die Wahl der vier Bisherigen Monica Gschwind (FDP), Kathrin Schweizer (SP), Anton Lauber (Mitte) und Isaac Reber (Grüne). Reber ist sich seiner Wiederwahl so sicher, dass er wie schon vor vier Jahren auf Wahlplakate verzichtete. Alle vier Regierungsräte können auf eine Legislatur ohne Skandale oder massive Fehltritte zurückblicken. Bei den letzten Wahlen vor vier Jahren holte Finanzdirektor Anton Lauber die meisten Stimmen vor Isaac Reber, darauf folgten Kathrin Schweizer und Monica Gschwind.