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Die Einschätzung zum neu gewählten Obwaldner Kantonsparlament.
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 13.03.2022. Bild: Keystone
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Wahlen Kanton Obwalden CVP-Die Mitte und FDP legen beim Parlament zu

CVP-Die Mitte und FDP haben je neu 3 Sitze dazugewonnen. Neu ist die GLP im Obwaldner Kantonsrat vertreten.

Der 55-köpfige Obwaldner Kantonsrat ist neu besetzt. Als Gewinnerin geht die bürgerliche Mitte hervor. CVP-Die Mitte und FDP legen je drei Sitze zu. Für CVP-Die Mitte-Präsident Bruno von Rotz ist dieser Wahltag ein guter Tag: «Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Sitze zu halten. Jetzt haben wir dazugewonnen, das freut uns natürlich ausserordentlich».

Neu im Parlament mitreden wird künftig die GLP. Die Grünliberalen traten in fünf der sieben Obwaldner Gemeinden mit insgesamt 17 Kandidierenden an. Sie holen in Sarnen und in Alpnach je einen Sitz. SVP, SP und CSP gehen hingegen geschwächt aus den Wahlen hervor.

CSP verliert Fraktionsstärke

Die CSP verlor bei den Kantonsratswahlen am Sonntag gerade vier Sitze und kommt damit nicht mehr auf Fraktionsstärke im Parlament. Dass die CSP ihre Sitze halbiert, damit hat Parteipräsident Hanspeter Scheuber nicht gerechnet. Das sei eine ganz schwierige Situation.

Analyse von SRF-Redaktor Sämi Studer

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Legende: SRF

Wenn man den Trend der letzten Jahrzehnte beobachtet hat, war durchaus denkbar, dass die CVP-Die Mitte als stärkste Kraft im Obwaldner Kantonsparlament abgelöst wird. Bei den Wahlen 2022 trifft jetzt allerdings das Gegenteil ein. Die Mittepartei schafft die Trendwende und baut ihren Vorsprung auf die SVP wieder aus.

Einerseits gelang dies der Partei, indem sie in den letzten vier Jahren eine Flut von Vorstössen einreichte – und so die Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Andererseits taktierte die Partei auch sehr geschickt: Die CVP-Mitte sah die neugegründete GLP nicht als Gefahr, sondern als Ergänzung in der politischen Mitte. Sie ging mit der GLP eine Listenverbindung ein, wodurch die beiden Parteien voneinander profitieren konnten. Und die Zusammenarbeit geht weiter: Bereits am Wahlsonntag wurde besiegelt, dass die CVP die beiden neuen GLP-Kantonsräte in ihre Fraktion aufnimmt. Die politische Mitte wird dadurch klar gestärkt.

FDP punktet mit vollen Listen

Zu den Gewinnern gehört im Parlament nebst der CVP und GLP auch die FDP: Die Partei schaffte dies, indem sie mit sehr vielen Kandidierenden stark mobilisieren konnte. Etwas, was der SVP nicht gelang: Die Partei hatte weniger volle Listen, dazu schadete die tiefe Stimmbeteiligung der Partei. Passend zur Stärkung der Mitte verliert die Rechtspartei zwei Sitze, genau wie die SP auf der linken Seite.

CSP kassiert grössten Dämpfer

Den grössten Dämpfer hingegen kassiert die CSP: Sie litt wohl am meisten unter der neuen Kraft, den Grünliberalen, und verpasste es vorgängig, mit der GLP eine Listenverbindung zu vereinbaren. Ein Angebot, wie am Sonntag im Rathaus Sarnen kolportiert wurde, welches die CSP ausgeschlagen habe.

Ernüchternd ist der Wahlsonntag zudem für die Frauen: Nachdem Obwalden mit 25 Prozent sowieso schon einen massiv tieferen Frauenanteil im Parlament hatte als im schweizweiten Vergleich, sank dieser bei diesen Wahlen sogar noch auf 18 Prozent. Dies hat einerseits mit der Schlappe der CSP und SP zu tun, andererseits mit verpasster Frauenförderung bei den Bürgerlichen.

«Es tut mir im Herzen weh, dass Mitte-links im Kanton Obwalden zurückgestuft wurde», sagt Scheuber. Je zwei Sitze abgeben müssen SVP und SP. Die SVP musste in vier der sieben Gemeinden bisherige Kantonsratsmitglieder ersetzen.

Somit bleibt die CVP-Die Mitte die stärkste Partei im Obwaldner Kantonsparlament, sie kommt neu auf 19 Sitze gefolgt von der SVP (13), der FDP (11), der SP (6), der CSP (4) und der GLP (2).

Der Frauenanteil im Parlament ist von 25 Prozent auf 18 Prozent gesunken.

Hier geht's zu unserem gesamten Dossier zu den Obwaldner Wahlen.

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 13.03.2022, 15:30 Uhr;

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